Weiter Streit um Ausbildung von islamischen Religionslehrern in Münster
Der Islamwissenschaftler Muhammad Kalisch wehrt sich gegen seine Abberufung als Ausbilder für islamische Religionslehrer an der Universität Münster. Kalisch sagte am Montag im Deutschlandradio Kultur, als Demokrat respektiere er die Entscheidung des NRW-Wissenschaftsministeriums.
Wenn es der Politik darum gehe, die muslimischen Kinder aus den Koranschulen herauszuholen, "kann es ja keine Lösung sein, die Koranschulen an die staatlichen Schulen zu holen", sagte Kalisch. Ein moderner Religionsunterricht müsse auch für kritische Fragen offen sein, fügte der Wissenschaftler hinzu.
Kalisch verteidigte zugleich seine umstrittene These über den Propheten des Islam. "Ich bin zu dem Ergebnis gelangt, dass die Geschichtlichkeit Mohammeds nicht feststeht. Ich halte sie weder für beweisbar noch für widerlegbar", sagte der Professor.
Pinkwart wies die Vorwürfe Kalischs zurück: "Das Ministerium hat Herrn Kalisch nicht abberufen; das könnte es auch gar nicht, denn es übt nicht die Fachaufsicht aus. Die Universität Münster und Herr Kalisch haben sich darauf geeinigt, dass die Ausbildung von Islamkundelehrern künftig anders organisiert wird."
Es helfe "wenig, wenn wir Hochschulabsolventen haben, bei denen die Verbände den Eltern sagen: Schickt Eure Kinder dort nicht in den Unterricht", sagte der Wissenschaftsminister weiter. Dies dürfe "aber in keiner Weise die Freiheit von Forschung und Lehre in Frage stellen und tut es auch nicht", sagte Pinkwart.
Der Koordinierungsrat der Muslime (KRM) in Deutschland erneuerte unterdessen seine ablehnende Haltung zu Kalisch. Selbstverständlich habe Kalisch das Recht, seine Überzeugungen als Forscher zu vertreten, sagte der neue KRM-Sprecher Erol Pürlü. Kalisch stelle aber eine "Minderheit unter einer Minderheit" dar, weshalb dieser mit seinen wissenschaftlichen Thesen nicht als Beauftragter für die "dringend notwendige Religionslehrer-Ausbildung" geeignet sei.
Der Koordinierungsrat als Spitzenverband der vier größten islamischen Organisationen in Deutschland hatte seine Mitarbeit bei der Lehrerausbildung durch Kalisch Anfang September beendet. Man könne niemandem empfehlen, bei Kalisch zu studieren, weil dieser Forscher grundlegende Inhalte des Islam wie die Entstehung des Koran oder die Existenz des Propheten Mohammed angezweifelt habe, hieß es.
Deshalb soll bald eine neue Professorenstelle für Islamische Religionspädagogik in Münster besetzt werden. Kalisch soll sich schrittweise aus der Ausbildung von islamischen Religionslehrern zurückziehen. Die Universität Münster ist die einzige in Nordrhein-Westfalen, die eine solche Ausbildung anbietet. In einem Aufruf von Wissenschaftlern und Intellektuellen war die Entmachtung von Kalisch scharf kritisiert worden.
Ja,ja. Die FDP und die Muslime. Möllemann und Saudisches Geld lassen grüssen. Lernen Sie einfach mal Fallschirmspringen, Herr Pinkwart !
(ddp/JWD)
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