Wer ist der Mann, der beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte Klage gegen das Ja zur Minarett-Abstimmung einreichen will? Von Stéphane Zindel
Ebenso rätselhaft ist, wieso Ouardiri weitgehend als aufgeklärter, toleranter und offener Muslim gilt. «Sobald man sich nicht mehr auf seine verblümten, unverbindlichen Floskeln konzentriert, sondern auf das, was er wirklich sagt – oder nicht sagt –, wird die Sache sofort klar: Ouardiri ist ein doppelzüngiger Integrist», sagt Mireille Vallette, langjährige Journalistin der Tribune de Genève und Autorin des Buchs «Islamophobie ou légitime défiance?».
Natürlich war Ouardiri damals auch hell empört über die Mohammed-Karikaturen. An erster Front war er auch, als es in Genf in den vergangenen zehn Jahren zweimal darum ging, die öffentliche Lesung eines Textes von Voltaire, der französischen Personifizierung der Aufklärung, zu verbieten. Geht es um Israel, lösen sich bei Ouardiri die Sprüche über Toleranz und Frieden ziemlich schnell in Luft auf. Im Januar sagte er an einer Demonstration, dass «der zionistische Staat [. . .] Nazimethoden» anwende. 2006 verlautete er sogar, dass die «militärischen Diktatoren des hebräischen Staates» in Gaza einen «Genozid» verüben würden.
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