Das an einen Hagener Mädchenmord-Fall von 2004 angelehnte Theaterstück "Ehrensache" von Lutz Hübner darf auch in Hagen wieder aufgeführt werden. Das hat das Oberlandesgericht Hamm am Mittwoch entschieden und damit der Berufungsklage der Stadt Hagen stattgegeben.
Ein OLG-Sprecher bestätigte am Donnerstag (18.02.2010) einen entsprechenden WDR-Bericht. Die Aufführung des Stücks, das mehrere Gerichte beschäftigt hat, war zeitweise verboten worden, weil die Mutter eines ermordeten Mädchens die Persönlichkeitsrechte ihrer Tochter verletzt sah. Mit "Ehrensache" hat sich Autor Lutz Hübner an das brisante Thema Gewalt gegen Frauen durch Migranten gewagt.Es geschah im vergangenen Jahr auf einem Parkplatz bei Hagen: Zwei junge türkisch-stämmige Männer töteten mit 30 Messerstichen ein Mädchen und verletzten dessen Freundin schwer. Im Auftrag vom Schauspiel Essen verwandelte Lutz Hübner den Fall in sein fiktives Drama "Ehrensache".
Der meistgespielte deutsche Dramatiker ist damit der erste Autor, der sich an ein lange tabuisiertes Thema wagt, nämlich die Gewalt gegen Frauen in bestimmten Migrantenmilieus. Zwar sind in letzter Zeit viele Bücher erschienen, die dagegen Klage erheben, neu ist jedoch, wie Hübner sich in die Psyche eines deutschtürkischen Mannes versetzt.
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