Im April 2007 wurde eine 22-jährige Polizistin auf der Theresienwiese in Heilbronn erschossen
Im Zusammenhang mit dem Heilbronner Polizistenmord, der aufgrund der sogenannten Phantom-Panne bei den Ermittlungen in die Schlagzeilen geraten war, gibt es neue Hinweise, die auf eine Zusammenarbeit von osteuropäischen Mafiosi und radikalen Islamisten hinweisen. Das berichtet das Online-Portal "stern.de" mit Verweis auf Recherchen eines Stuttgarter Autorenteams für das am Montag erschienene Buch "Die Taschenspieler".
Demnach heiße es in "hochrangigen radikal-islamistischen Kreisen", dass bei der Tötung der 22-jährigen Polizistin 2007 eine russische Waffe vom Modell Tokarev verwendet worden sei. Der Sprecher des Landeskriminalamtes Baden-Württemberg (LKA) in Stuttgart, Ulrich Heffner, wollte den Bericht auf dapd-Anfrage nicht kommentieren. Bei dem Polizistenmord am 25. April 2007 in Heilbronn war die Beamtin im Streifendienst mit einem Kopfschuss getötet worden. Ihr damals 25-jähriger Kollege wurde lebensgefährlich verletzt und kann sich an das Geschehen nicht erinnern. Im vergangenen Jahr war bekannt geworden, dass die Ermittler über Jahre hinweg bei der Suche nach den Mördern einem "Phantom" nachgejagt seien, dass es gar nicht gab: Die an insgesamt 40 Tatorten sichergestellte DNA-Spur wurde nicht durch den vermeintlichen Täter, sondern durch vorher verunreinigte Wattestäbchen gelegt.
Wie "Stern.de" auf Basis der Recherchen des Autorenteams weiter berichtet, handelt es sich bei der Tatwaffe um eine Pistole, an der auch die im Frühjahr verurteilten Sauerland-Terroristen im pakistanischen Terrorcamp ausgebildet worden seien. Wie aus polizeilichen Unterlagen zum Polizistenmord hervorgehe, seien am Tatort Hülsen und Projektile im Kaliber neun Millimeter Luger und 7,62 Millimeter Tokarev gefunden worden. Außerdem seien die Stuttgarter Autoren auf Verbindungen zwischen Heilbronner Islamisten und der Extremistenszene in Ludwigshafen und Mannheim gestoßen, die seit Jahren von einem Deutsch-Türken mit Mafia-Bezug geleitet werde, heißt es in dem Bericht weiter. Es handle sich dabei um Mevlüt K., der 2007 den Sauerland-Terroristen die 26 Sprengzünder beschafft habe.
Nach Erkenntnissen des Bundeskriminalamts setze dieser für seine Aktionen eine kriminelle Gruppierung von Kosovo-Albanern ein. Genau dort habe auch das LKA 2009 eine "heiße Spur" vermutet, berichtet das Online-Portal. Insider hätten zudem berichtet, dass es im Raum Heilbronn ein Waffengeschäft gegeben habe, mit dem der Deutsch-Türke in Verbindung stehen solle. Mit dem Polizistenmord sei er jedoch von Behörden nie in Verbindung gebracht worden.t-online/JWD
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