Sunday, February 27, 2011

Freiheitskämpfer

Erstaunlicherweise sind mittlerweile auch bei SPIEGEL online, dem Portal des deutschesten aller deutschen Nachrichtenmagazine, gute “Aufständische” dabei zu bewundern, wie sie “gegen das Regime und gegen den Diktator Muammar al-Gaddafi, der seit über 40 Jahren in Libyen an der Macht ist”, nun ja, “protestieren”.
Natürlich versucht bei SPIEGEL online niemand darauf einzugehen, daß da nichts als irrsinniger Antisemitismus gezeigt wird, denn das könnte das gepflegte Bild vom Nahen Osten zum Einsturz bringen, nach dem alle Konflikte in der Region ihre Ursache darin haben, daß es ein paar Juden gibt, die in Judäa und Samaria leben möchten.
Wenn jedoch einer wie Ghaddafi, der Israel zuletzt auflösen wollte und, da das seine Kräfte dann doch überstieg, lokal zur Tat schritt und etwa den jüdischen Friedhof von Tripolis ins Mittelmeer entsorgte, als “Jude” attackiert wird, was könnte dann das in der Tat jüdische Israel tun, diesen Haß zu besänftigen?
Eben – gar nichts. Es ist tatsächlich völlig gleichgültig, was Israel tut oder unterläßt. Antisemitismus braucht keinen konkreten Anlaß, das Ressentiment keinen benennbaren Grund. Da kann auch eine Angela Merkel sich noch so sehr gegenüber Benjamin Netanjahu empören: “Sie haben nicht das Geringste getan, um den Frieden voranzubringen”.
Dafür, daß in Tobruk “Aufständische” den libyschen Despoten und “Revolutionäre” in Kairo Hosni Mubarak als “Juden” angreifen, kann Israels Regierung nichts. Sie hätte es so wenig verhindern wie befördern können; der Antisemitismus läßt vom Juden sich doch nichts sagen. Das macht ihn aus und – für Juden – so gefährlich.
Eine deutsche Kanzlerin, der angesichts der Bilder aus Kairo und Tobruk nichts anderes einfällt als ein Frontalangriff auf Israel, ist eine Beleidigung jeder Vernunft, ihr Anbiedern an einen antisemitischen Mob dessen als “Sorge” um Israel getarnte Unterstützung – nicht jedoch eine von Freiheit und Demokratie.
tw24

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