Am 4. September wird in
Mecklenburg-Vorpommern ein neuer Landtag gewählt, am 18. September in
Berlin ein neues Abgeordnetenhaus. In beiden Bundesländern konnte die
Alternative für Deutschland, die dieses Wochenende in Stuttgart ein
Bundesprogramm beschließen will, zwei Umfragen aus dem April zufolge
deutlich in der Wählergunst zulegen.
In Mecklenburg-Vorpommern
käme sie dem Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap nach diesen
Monat auf 18 Prozent. Das sind zwei Punkte mehr, als die Konkurrenz von
INSA im Februar ermittelte - und 12,5 Punkte mehr als der
Marktforschungsservice Dukath im Januar prognostizierte. Damit wäre die
Alternative drittstärkste Partei hinter der CDU (deren Stimmenanteil von
29 auf 24 Prozent fällt) und der SPD (die 2011 mit 35,6 stärkste Partei
wurde und jetzt bei 22 Prozent verharrt).
Berücksichtigt man, dass die AfD vor der Landtagswahl in
Sachsen-Anhalt mit 17 bis 19 Prozent gut fünf bis sieben Punkte
niedriger gemessen wurde, als sie kurz darauf tatsächlich abschnitt,
scheint es sogar möglich, dass die 2013 gegründete Gruppierung erstmals
in einem Bundesland stärkste Partei wird. Dass Meinungsforscher zu
niedrige Umfragewerte für sie ermitteln, könnte daran liegen, dass
Menschen vor allem dann zögern, fremden Leuten am Telefon ihre
tatsächlichen Wahlpräferenzen mitzuteilen, wenn es sich dabei um
Präferenzen handelt, die von der politischen Elite tabuisiert werden.
Das gilt besonders für Ostdeutschland.
Gegenüber der INSA-Umfrage zugelegt haben aber auch die
Grünen, die mit acht Prozent sogar auf drei Punkte mehr kommen würden
als im Februar. Dukath hatte die Ökopartei im Januar allerdings noch bei
9,5 Prozent gemessen. Die Linke verliert dagegen drei Punkte von 19 auf
jetzt 16 Prozent. Die FDP, für die der Marktforschungsservice damals
acht Prozent ermittelt hatte, bleibt bei Infratest ebenso wie bei INSA
mit vier Prozent einen Punkt unterhalb der Einzugshürde. Selbiges gilt
für die NPD, die 2011 mit sechs und 2006 mit 7,3 Prozent in den
Schweriner Landtag einzog.
Regieren könnte die AfD in Mecklenburg-Vorpommern aber
wahrscheinlich auch dann nicht, wenn sie stärkste Partei würde: In
diesem Fall dürften CDU, SPD und Grüne dem Beispiel Sachsen-Anhalts
folgen und sich zu einer schwarz-rot-grünen Afghanistan-Koalition
zusammenschließen. Würde sich die Landes-CDU anders entscheiden, bekäme
sie voraussichtlich Probleme mit Angela Merkel und der Bundesführung.
SPD sackt auch in Berlin ab
In Berlin ist die AfD einer gestern veröffentlichten Umfrage von Infratest dimap nach im April mit 13 Prozent vier Punkte stärker als Forsa sie Mitte März sah.Weiterlesen bei heise
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