Ein junger Flüchtling muss drei Jahre und sieben Monate ins Gefängnis, nachdem er drei Joggerinnen im Wald bei Kühbach bedroht hat. Das Urteil des Jugendschöffengerichts Augsburg ist rechtskräftig.
Der Vorfall vom 8. Januar dieses Jahres hatte bayernweit für Schlagzeilen gesorgt. Der Jugendliche lauerte damals gegen 9 Uhr zunächst zwei Joggerinnen, 50 und 46, im Wald bei Kühbach auf. Er bedrohte sie laut Anklage mit einem Brotzeitmesser mit einer rund 20 Zentimeter langen Klinge und stach in ihre Richtung, ohne sie zu treffen. Er forderte sie auf, ihm Geld und ihre Handys zu geben. Außerdem sollten sie ihn küssen.
Doch dann geschah etwas, womit der Jugendliche offenbar nicht gerechnet hatte. Eine der Joggerinnen, eine 50-jährige Kühbacherin, brüllte ihn an, er solle verschwinden. Wie sie unserer Zeitung später erzählte, griff sie sich außerdem einen Stock. Zunächst wartete der Jugendliche ab. Doch als sie stolperte und hinfiel, erschrak offenbar auch er und rannte davon. Sie und ihre 46-jährige Begleiterin blieben unverletzt.
Nur eine halbe Stunde später bedrohte der Jugendliche eine weitere Joggerin im selben Wald mit seinem Messer. Nachdem die 56-Jährige ihm ihr Handy gegeben hatte, warf er sie zu Boden und berührte sie unsittlich. Dann gelang ihr die Flucht.
Noch am selben Tag nahm die Polizei den Täter fest. Zuvor hatte sie mit Funkstreifen und einem Hubschrauber nach ihm gefahndet. Gegen Mittag, rund drei Stunden nach dem Vorfall, fand sie ihn im Gemeindebereich Schiltberg, wo er seit Oktober 2015 in einem Heim für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge wohnte. Eine 44-Jährige erlebte den Polizeieinsatz damals mit. Sie sagte unserer Zeitung, die Polizei habe die Unterkunft wie in einem Film umstellt und sei über die Zäune gesprungen.
http://www.augsburger-allgemeine.de/aichach/Junger-Fluechtling-muss-nach-Ueberfall-auf-Joggerinnen-in-Haft-id39873757.html
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