Nach dem „mutmaßlichen Terroranschlag“ auf den Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz darf man in Germany vor allem eines nicht: Zusammenhänge herstellen zwischen politischen Entscheidungen auf höchster Ebene und deren Konsequenzen in der realexistierenden Wirklichkeit.
von Ramiro Fulano
Erinnern wir uns kurz, wie alles angefangen hat, liebe Leserinnen und
Leser: Vor rund fünf Jahren steigerte sich die veröffentlichte Meinung
in einen Reigen von Jubelmeldungen hinein über etwas, das sie als
„Aufbruch der arabischen Welt in die Demokratie“ missverstand. Die
anschließende Dauerwerbesendung für „Arabischen Frühling“ wurde kaum ein
Jahr später von der Realität eingeholt, als Ägypten sich in eine
Filiale der radikalislamistischen Moslembruderschaft verwandelt hatte –
pikanterweise als Ergebnis freier, gleicher und geheimer Wahlen.
Zuvor war jeder Zweifel an der demokratischen Reife der dortigen
Zivilgesellschaft von Schreibtischtätern in Germany als „Ausdruck von
Rassismus“ abgebügelt worden. Doch als sich herausstellte, dass diese
Zweifel durchaus angemessen waren und weniger von einem schlechten
Menschenbild, sondern von einem guten Realitätssinn zeugten, gestand das
Milieu zwischen Spiegel und Zeit sich keinesfalls ein, dass man es von
Anfang besser wissen konnte.
Im Gegenteil: Die offizielle Berichterstattung wurde auf den Kopierer
gelegt und mit Libyen, Tunesien und Syrien multipliziert, obwohl sie
schon in Ägypten nicht stimmte. Das war kein Bagatellverbrechen, liebe
Staats- und Massenmedien, sondern ein Fall von grober Fahrlässigkeit im
Umgang mit der journalistischen Sorgfaltspflicht; vielleicht war es auch
Vorsatz.
Doch weiter im Text. Ab 2012 brechen aus dem Nahen und Mittleren
Osten so viele Menschen Richtung „Europa“ auf, dass die deutsche
Bundeskanzlerin schließlich ihre inzwischen berühmt-berüchtigte offene
Einladung an alle und jeden aus der ganzen Welt ausspricht. Etliche
Millionen aus Asien und Afrika folgen ihr und bleiben in Notunterkünften
oder unterwegs auf der Strecke. Doch rund anderthalb Millionen
„Refugees“ schaffen es ins gelobte Land, nach „Deutschland in Europa“.
Hier fließen Milch und Honig in Gestalt staatlich garantierter
Sozialleistungen und zivilisatorischer Mindeststandards auf dem Gebiet
der Menschenrechte. All dies Errungenschaften, die sich „die schon
länger hier Anwesenden“ über Jahrzehnte hart erarbeiten mussten und die
nun seitens des politischen Establishment wahllos verschleudert werden.
Großzügigkeit fällt leicht mit etwas, das einem nicht gehört, nicht
wahr, liebe Afghanistankoalition von schwarz-rot-grün?
Im September des Jahre 2015 erblüht die „schlimmste Flüchtlingskrise
seit dem Zweiten Weltkrieg“ in altweibersommerlicher Pracht: Massenhaft
fiebern Jung und Alt mit Teddybären unter dem Arm den „Refugees“
entgegen. Es mag der Willkommenskultur so vorgekommen sein, als könnte
sie sich mit ein paar bunten Luftballons und Altkleiderspenden der
Untaten ihrer Eltern- und Großelterngeneration entledigen: Als wären die
ca. sechs Millionen Opfer des Holocausts in Form von einer Million
„Refugees“ wiederauferstanden.
Endlich, endlich, liebes uffjeklärtes Milieu: Das war der Moment, in
dem die ganze vermurkste und vermarxte, verschwiemelte und verlogene
deutsche Geschichte endlich gerettet werden konnte – oder etwa nicht?
Doch von Anfang an beschlich einen der Verdacht, als ginge es bei der
deutschen Willkommenskultur weniger um die Bedürfnisse der „zu uns
Geflüchteten“, als um die emotionale Gemengelage zwischen unaufrichtig
betriebener „Bewältigung der Vergangenheit“ und cleverem
Standortmarketing.
Niemand lässt von sich gern behaupten, ein nützlicher Idiot oder eine
nützliche Idiotin zu sein. Vor allem, wenn er/sie ahnt, dieser
unanständige Verdacht könnte berechtigt sein. Im selben Maß, in dem sich
die Zweifel an der offiziellen Version der Staats- und Massenmedien
ausbreiteten, riegelte sich die „Willkommenskultur“ gegen jede
Anfechtung durch die realexistierende Wirklichkeit ab.
FlüchtlingshelferInnen jederlei Geschlechts wurde es von
ihresgleichen untersagt, Anzeige zu erstatten, wenn sie das Opfer
schwerer Straftaten wurden. Revolten in Notunterkünften wurden zu
folkloristischen Ereignissen idealisiert. Gewaltsame Übergriffe auf
Polizistinnen und Polizisten wurden mit dem hämischen Hinweis quittiert,
das wäre eben ihr „Berufsrisiko“ in einer multikulturellen
Gesellschaft.
Wenn „Refugees“ ihre Notunterkünfte abfackelten, war von
„Traumatisierten“ die Rede, die Hilfe brauchen. Aufgedeckte
Anschlagspläne wurden verschwörungstheoretisch uminterpretiert. Der
marodierende Sex-Mob der letzten Neujahrsnacht wurde zum
„männertypischen Verhalten“ umdefiniert. Kurz gesagt: Das
linksalternative Milieu versuchte, unter Zuhilfenahme der Täter vor
allem eins zu retten - seine eigene Weltanschauung.
Das politisch und medial tonangebende Deutschland ließ in den
vergangenen anderthalb Jahren keine Gelegenheit aus, Gewaltverbrechen zu
verniedlichen, zu relativieren, umzudeuten und zu entschuldigen – und
sei es auch um den Preis, sich zum Komplizen der Täter zu machen. Dies
ist vor dem Hintergrund zu sehen, dass es der Szene zwischen TAZ und
Spiegel, zwischen FAZ und Zeit, offensichtlich gar nicht schnell genug
mit der freiwilligen Selbstabschaffung gehen kann.
Doch könnte die Selbstmordsekte in der veröffentlichten Meinung bitte
darauf verzichten, ihren Todeswunsch mit unbeteiligten Dritten zu
teilen? Man möchte schließlich nicht überall so dringend sterben, wie im
uffjeklärten Milieu.
In den letzten sechs Monaten holte die Wirklichkeit die politische
und mediale Kaste in diesem Land dann vollends ein: Eine nie zuvor
dagewesene Anschlagsserie erschütterte Frankreich und Germany. Deren
Zusammenhang mit den einsamen politischen Entscheidungen von
Deutschlands beliebtester Anti-Deutscher wurden nach der Methode „weil
nicht sein kann, was nicht sein darf“ ignoriert und geleugnet. Je
dringender der IS (Islamische Staat) sich in seinen Mitteilungen der
Urheberschaft von Terroranschlägen bezichtigte, desto entschiedener
wurden Bekennerschreiben bezweifelt und dementiert.
Wer den offiziellen Beteuerungen jetzt noch glaubt, ist ungewiss.
Denn man hätte es sich vorher denken können, dass sich unter den Strom
von Millionen „Refugees“ auch ein paar Terroristen mischen. Das stand
zumindest in gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen zu keiner Zeit in
Frage.
Libanesische Sicherheitsdienste gehen davon aus, dass ein bis zwei
Prozent der „Refugees“ zu radikalislamistischen Terrormilizen zählen. In
London schätzt der Geheimdienst, dass inzwischen 7.000 terroristisch
geneigte Menschen aus dem islamistischen Milieu in Deutschland ansässig
sind. Der deutsche Geheimdienst schätzt 500 davon als so gefährlich ein,
dass sie jederzeit einen Anschlag verüben können. Er hat aber nur die
Mittel, um die Hälfte von ihnen zu observieren. Denn
gedankenpolizeiliche Dienstleistungen aller Art sind aus Sicht der
politisch Verantwortlichen gerade mindestens genauso wichtig, wie die
Abwendung schwerster Gewaltverbrechen an der Zivilbevölkerung.
Man behält in diesem Punkt nur ungern Recht, aber 1% von einer
Million sind 10.000 Personen. Und was eine davon anrichten kann, hat man
gerade in Berlin gesehen – „verschwindende Minderheit“ hin oder her.
Jene Journaille, die emotional und politisch am stärksten in
„Willkommenskultur“ investiert hat, läuft indes zur Höchstform auf. Der
TAZ, dem Zentralorgan der „Gegenöffentlichkeit“, gelang es, den Vogel
abzuschießen. Sie erfand den fahrerlosen LKW und reduzierte das Massaker
von Berlin im selben Atemzug auf einen Verkehrsunfall: „LKW bringt 12
Menschen um“! Darüber kann man nur lachen, denn zum Weinen ist die Zeit
zu schade.
Selbstverständlich ist diese Überschrift nur die Spitze eines
Eisberges, der sich unter der Wasseroberfläche bewegt: das uffjeklärte
Bauchgefühl. Und das „empfindet“, dass an der seit einem Jahr
eskalierenden Terrorwelle von „Climate Change!“ bis „Islamophobie!“
alles Mögliche schuld sein kann – nur nicht die Täter.
Die Versuche des politischen Establishments und seiner
Erfüllungsgehilfen in den Staats- und Massenmedien, die Fakten der
Fiktion anzupassen, sind schon lange nicht mehr komisch. Sie sind
inzwischen auch nicht mehr tragisch. Sondern sie sind bloß noch zynisch,
denn diese Kreise setzen willentlich oder fahrlässig das Leben Dritter
aufs Spiel, um die eigene Existenz zu retten.
Dass nun ausgerechnet jenes Establishment, das die unschönen
Begleiterscheinungen der Willkommenskultur unter den Teppich kehren
wollte, den Spieß umzudrehen versucht und von „Fake News!“ fantabuliert,
ist zutiefst menschenverachtend. Auch Menschen, die schon länger hier
leben, haben nämlich Rechte, die zu achten wären: Und dazu zählt das
Recht auf Leben.
http://haolam.de/artikel_27532.html
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