München (idea) – Der Bischof der koptisch-orthodoxen Kirche in Deutschland, Anba Damian (Höxter), hat Hasspredigten in ägyptischen Moscheen für Gewaltausbrüche gegen Kopten verantwortlich gemacht.
Die Ägypter seien von Natur aus ein friedliches Volk. Aber wenn die Freitagspredigt in der Moschee „heiß ist von Hass, gehen diese eigentlich friedlichen und einfachen Menschen auf uns los“, sagte der Bischof in einem Interview mit dem katholischen Hilfswerk „Kirche in Not“ (München). Er selbst habe einmal in Ägypten eine Freitagspredigt in einer Moschee gehört: „Ich war entsetzt. Das war keine Predigt, sondern eine Kriegserklärung.“ Der Kirchenleiter äußerte sich zu den jüngsten Mordanschlägen auf Christen in Ägypten. In der Nacht vom 6. auf den 7. Januar, dem Weihnachtsfest der Kopten, hatten vermutlich muslimische Extremisten aus einem vorbeifahrenden Fahrzeug auf Gottesdienstbesucher in der südägyptischen Stadt Nag Hammadi geschossen. Dabei wurden sieben Christen und ein muslimischer Wachmann getötet. Es wird vermutet, dass der Anschlag dem koptischen Bischof Kirollos galt. Er hatte nach Unruhen im November öffentlich die Christen verteidigt nachdem Muslime einen Kopten beschuldigt hatten, ein zwölfjähriges Mädchen vergewaltigt zu haben. Der Bischof erhielt nach eigenen Angaben vor dem jüngsten Anschlag Morddrohungen. Laut Bischof Damian war sein Amtsbruder Kirollos Ziel des Anschlags: „Wenn Gott und seine Schutzengel ihn nicht unter ihren Schutz genommen hätten, wäre er schon längst ermordet worden.“ Bischof Damian zufolge hat sich bisher kein religiöser Führer des Islam in Ägypten von der Tat distanziert. Die Behauptung, dass der Anschlag ein Racheakt für die Vergewaltigung eines Mädchens durch einen Kopten gewesen sei, wies er zurück: „Das trifft absolut nicht zu; es ist eine Verleumdung.“
Niemand rede davon, dass fast täglich christliche Mädchen entführt, ihnen Organe entnommen, sie vergewaltigt und in die Prostitution geschickt werden. Nach Angaben des Bischofs ist die Religionsfreiheit für die Christen in Ägypten massiv eingeschränkt: „Wer als Christ eine Wohnung oder ein Haus kaufen will, muss unterschreiben, dass er diese Immobilie niemals als Gebetsraum nutzen wird. So weit sind wir in Ägypten!“ Die Kopten bekämen auch keine Genehmigung, Kirchen zu bauen oder zu erweitern. Bischof Damian ermunterte die Christen in Deutschland, für die Kopten zu beten und sich für die Einhaltung der Menschenrechte in Ägypten einzusetzen.
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