Mönchengladbach (RP). Der nordrhein-westfälische Verfassungsschutz ist vorgewarnt: An Heiligabend und Silvester wollen radikale muslimische Prediger im Rheinland "Islam-Seminare" veranstalten. Nach Informationen der Nachrichtenagentur dapd handelt es sich um Bonn und Elsdorf bei Kerpen. Darüber hinaus seien mehrtägige Großveranstaltungen in der Bundeshauptstadt Berlin geplant.
"Das sieht wie eine konzertierte Aktion aus", heißt es im NRW-Innenministerium auf Anfrage unserer Redaktion. Ob es sich um eine neue Form der Zusammenarbeit von Islamisten handle, sei einstweilen unklar. Dem Verfassungsschutz seien jedoch die salafistischen Prediger einschlägig bekannt: "Wir haben sie im Blick", so eine Sprecherin. In Nordrhein-Westfalen predigten Salafisten in etwa 20 Moscheen. Sie wenden sich laut Verfassungsschutz gegen die westlichen Werte und fordern die Einführung der Scharia, des islamischen Strafrechts. Zu dieser Rechtsordnung gehört die Steinigung von Frauen bei Ehebruch und die Amputation von Händen bei Diebstahl. "In der radikalsten Form kann das bis zur Verherrlichung des Dschihad (Heiliger Krieg, die Redaktion) reichen", heißt es.
Mit ihren Hasspredigten wollten die Salafisten vor allem junge Anhänger erreichen. Es sei nicht ungewöhnlich, dass sie an christlichen Feiertagen verstärkt predigten. Damit solle verhindert werden, dass sich ihre deutschen Konvertiten wieder auf christliche Werte rückbesinnen, sagen Islam-Experten.
Im August war bekannt geworden, dass eine Gruppe von Salafisten, die sich "Einladung zum Paradies" nennt, in Mönchengladbach eine "Islamschule" errichten wollte. Diese Pläne seien inzwischen wohl aufgegeben worden. Die Islamschule bleibe offenbar in Braunschweig, so das Innenministerium, das sich auf Äußerungen aus Salafisten-Kreisen stützt.
rp-online
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