Monday, November 07, 2011

Anatomie einer `Bewegung´:Occupy Deine Mudda!

An diesem Novemberwochenende machten sich ein paar biologisch junge Menschen in Berlin und Frankfurt/M. wieder im Rahmen der berühmt-berüchtigten „bunten und phantasievollen Aktionen“ auf einen Schaufensterbummel der besonderen Art. Es ging ihnen darum, gegen den Kapitalismus und seine „Zirkulationssphäre“ zu demonstrieren, deren angenehme Seiten sie etwa in Form von Apple I-Phone-Apps und Strandurlauben in der sogenannten Dritten Welt sonst nur zu gerne genießen. Es brauchte nur wenig Zeit um diese Pseudo-Proteste als das zu erkennen, was sie sind: Phänomene einer konformistischen Revolte, die sich keine Alternative zur gegenwärtigen Gesellschaftsform mehr denken kann oder denken möchte, sondern sich lediglich einen „besseren“ Kapitalismus wünscht, den sie sich davon verspricht, dass etwa Google „kritisiert“ wird, weil es sich dabei um „jüdisches Kapital“ handelt, wie in Frankfurt/M. am Rande des 2. Deutschen Israel-Kongresses geschehen.
Was den „politischen“ Gehalt dieser Proteste anbelangt, so drängt sich angesichts der „Occupy“-Bewegung der Verdacht auf, dass einige ihrer Ressentiments besser in einer privaten Diskursform aufgearbeitet werden könnten; was die Bewertung der für Occupy symptomatische Verwechselung des Privaten mit dem Politischen anbelangt, möchte ich zwei Hörfunk-Beiträge empfehlen:
Der eine beschäftigt sich mit der von Gregor Gysi im TV bei Maybrit Illner unter dem Applaus der anwesenden Öffentlichkeit vorgenommene „Unterscheidung“ in „raffendes“ und „schaffendes“ Kapital. Wie man sieht, stinkt der Fisch namens „Links“-Partei eben doch „vom Kopf“, wie man in Hamburg zu sagen pflegt:
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