Moskau. Ein russischer Politiker fordert in einem Interview die Einführung islamischer Gerichtshöfe (Scharia) für Russlands Moslems. Anderenfalls werde es ein Blutbad in Moskau geben, drohte er. "Moslems wollen mit dem vielstufigen Gerichtssystem nichts zu tun haben, es ist ihnen fremd. Sie glauben, dass wir hier nach Russland als Fremde kommen, aber wir denken, wir sind hier zu Hause. Vielleicht seid Ihr die Fremden und wir zu Hause. Und wir stellen die Regeln auf, die uns gefallen, ob Ihr das wollt oder nicht. Jeder Versuch, das zu ändern, kosten Blut, in Moskau wird es einen zweiten toten See geben. Wir übergießen die Stadt mit Blut", sagte Dagir Chasarow in einem TV-Interview. Das Interview wurde zum Skandal, denn Chasarow gilt nicht als radikaler Islamist. Der Anwalt(!) ist Berater von Waleri Rjasanski, dem Leiter des Ausschusses für Sozialpolitik im Föderationsrat. Chasarow macht sich seit längerer Zeit für die Einführung der Scharia stark. Die Scharia solle für alle Moslems weltweit gelten und Russland müsse seinen islamischen Bürgern das Recht einräumen, sich nach der Scharia richten zu lassen, fordert er. Von seinen als gewalttätig aufgefassten Äußerungen distanzierte sich Chasarow später. Er wolle kein Blutbad anrichten, erklärte er. Die Aussagen habe der Korrespondent "provoziert". Er blieb aber bei der Forderung nach der Scharia. Chasarow ist nicht der einzige Prominente, der sich für die Anerkennung islamischen Rechts in Russland ausspricht. Vor zwei Jahren erklärte bereits Tschetscheniens Oberhaupt Ramsan Kadyrow, die Scharia sei wichtiger als die weltliche Rechtsprechung. Kadyrow hatte sich u.a. für die im Islam erlaubte Vielehe ausgesprochen, die das russische Recht verbietet.
russland-news
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