Am Sonntagmittag hielt der Regionalexpress aus Lüttich am Gleis 9 des Aachener Hauptbahnhofs. Eine Streife der Bundespolizei kontrollierte eine 11-köpfige Personengruppe, darunter 6 Kleinkinder. Lediglich ein 24-jähriger Syrer konnte sich gegenüber den Beamten in gebrochenem Deutsch erklären. Er selbst verfügte über einen Status als anerkannter Flüchtling. Bei den anderen Personen handelte es sich nach seinen Angaben um Verwandte, welche aus Syrien über Griechenland nach Deutschland wollten, um hier Asyl zu beantragen. Auf der Dienststelle stellte sich später heraus, dass es sich bei der Personengruppe vermutlich um die Familie seines Bruders und seines Cousins handelte. Sie seien von einem Schleuser in Belgien, auf sich selbst gestellt, abgesetzt worden. Da sie in einer hilflosen Lage gewesen seien, riefen sie den 24-Jährigen an, um den ersehnten Weg nach Deutschland fortsetzen zu können. Auf der Dienststelle lagen den Beamten besonders die Kleinkinder am Herzen. Während die Erwachsenen sich registrieren lassen mussten, wurde für die "kleinen" Spielzeug zusammengesucht und ein provisorisches Bett aufgebaut. Nach Aufnahme der Daten wurde die Großfamilie mit dem Zug zum Bundesamt für Migration und Flüchtlinge nach Köln geschickt. Der 24-Jährige wurde auf der Dienststelle zunächst als Schleuser behandelt und angezeigt. Auch er konnte später seine Reise fortsetzen. Bereits in der vergangenen Woche stellten die Beamten der Bundespolizei 3 Schleusungen in Aachen fest, wobei bereits 8 Personen nach Deutschland eingeschleust wurden. Ebenso konnte in einem separaten Fall ein verurteilter Schleuser in Aachen zur Verbüßung seiner Haftstrafe festgenommen werden.
http://www.presseportal.de/blaulicht/pm/70116/3719794
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