Der vermeintliche Angriff dreier Neonazis auf einen jungen Afghanen in Mainz-Bretzenheim, bei dem auch ein Baseball-Schläger sowie eine Handfeuerwaffe zum Einsatz gekommen sein sollen, ist nun wahrscheinlich ein Streit in der Straßenbahn und eine Schlägerei an einer Haltestelle gewesen. Das ist zumindest die aktuelle Version, wie sie der 16-jährige Afghane in Vernehmungen durch die Mainzer Polizei inzwischen erzählt hat.Dabei hatte sich seine erste Version weitaus haarsträubender angehört: Am Donnerstag vergangener Woche war auf Facebook durch die Linksjugend – Nachwuchsorganisation der Linken – ein Foto des jungen Mannes gepostet worden, das ihn mit blutverschmiertem Gesicht zeigte. Im dazugehörigen Text war geschildert worden, wie der 16-Jährige am 12. Oktober von drei etwa 30-jährigen Neonazis vor einer Asylunterkunft in Mainz-Bretzenheim attackiert worden sei. Einer der Neonazis habe gar eine Schusswaffe gezogen, ein anderer habe ihm mit einem Baseballschläger eine blutende Wunde am Kopf zugefügt.Nachfragen bei der Polizei hatten jedoch ergeben, dass den Behörden zum 12. Oktober keinerlei Vorfälle bekanntgegeben worden waren, zu denen die Geschichte des 16-Jährigen passte. Zwar hatte es einen ganz ungefähr vergleichbaren Fall an der angegeben Örtlichkeit gegeben – aber zwei Tage später, also am 14. Oktober. Und verletzt wurde dabei auch niemand. Diese Fakten hatte die AZ in einer Veröffentlichung detailliert gegenübergestellt.In der Zwischenzeit ist es der Mainzer Kriminalpolizei gelungen, den jungen Flüchtling zu ermitteln und ihn zu den mysteriösen Vorgängen zu befragen. Den Beamten gegenüber gab der 16-Jährige zu, sowohl dieser Zeitung als auch der Linksjugend den Vorfall alles andere als wahrheitsgemäß geschildert zu haben.
http://www.allgemeine-zeitung.de/lokales/mainz/nachrichten-mainz/naziattacke-in-mainz-bretzenheim-war-offenbar-schlaegerei-an-haltestelle_18277125.htm
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