Monday, August 11, 2008

Gefahr durch islamistischen Terror ungebrochen

Die Gefahr durch islamistischen Terrorismus besteht nach Einschätzung von Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) im Freistaat unvermindert fort. Konkrete Hinweise auf Anschläge bestünden zwar nicht, sagte der Minister am Montag bei der Vorstellung des Halbjahresberichts zum Verfassungsschutz in München.
Hinsichtlich des islamistischen Terrorismus veränderten sich Herrmann zufolge die Bedrohungsszenarien in den vergangenen Jahren deutlich. Als neue Stufe versuche die Terrororganisation Al-Qaida gezielt, zum Islam übergetretene Deutsche als Selbstmordattentäter anzuwerben, die sich wegen ihres westlichen Aussehens und ihrer Staatsangehörigkeit unauffälliger bewegen könnten. Der Minister zitierte in diesem Zusammenhang BKA-Präsident Jörg Ziercke, nach dessen Angaben inzwischen mehr als 50 Islamisten aus Deutschland in Trainingslagern der Al-Qaida, der Taliban und der Islamic Jihad Union (IJU) ausgebildet würden.
Herrmann warnte vor der wachsenden Bedeutung des sogenannten Salafismus in islamistischen Kreisen. In Bayern seien derzeit etwa 100 Personen salafistischen Netzwerken zuzurechnen, die eine fundamentalistische Ausrichtung des Islam vertreten. Zwar lehnten die Salafisten überwiegend Gewalt ab, es gebe aber einen jihadistischen Flügel, der auf Gewalt zur Durchsetzung seiner Ziele setze.

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