Das NRW-Integrationsministerium hat einen Pressebericht über angeblich geplante Zahlungen in Höhe von 500 000 Euro an den als Direktor des Essener Zentrums für Türkeistudien (ZfT) abgesetzten Faruk Sen zurückgewiesen. Es gebe keinen Plan, Sen bis 2010 noch eine halbe Million Euro aus Landesmitteln zu zahlen, erklärte eine Sprecherin am Dienstagabend.
Nach Angaben des Ministeriums soll Sen nach Beendigung seines Arbeitsverhältnisses zum Ende dieses Jahres die Gründung einer privaten Hochschule im türkischen Izmir vorantreiben. Dafür solle der scheidende ZfT-Direktor eine Summe maximal in Höhe seiner arbeitsrechtlichen Ansprüche erhalten. Zudem unterstützten zwei Mitarbeiter des ZfT das Projekt. Zusätzliche Mittel werde das Land nicht zur Verfügung stellen, hieß es.
Die "WAZ" hatte zuvor gemeldet, dass ein Großteil der Gelder bis 2010 in den Aufbau der Hochschule fließen soll. Gegen diesen Plan stemme sich aber die FDP-Fraktion, berichtete das Blatt. Die Förderung einer Hochschule in der Türkei aus NRW-Steuermitteln sei nicht zu begründen, so die Kritik. "Einen Bezug zur Landespolitik oder den Interessen unserer Steuerzahler sehen wir nicht", zitiert die Zeitung aus einem Brandbrief der FDP an NRW-Integrationsminister Armin Laschet (CDU).
Sen war nach einem umstrittenen Vergleich zwischen der Judenverfolgung und der Situation der Türken in Europa scharf kritisiert worden. Nach Rücktrittsforderungen hatte er zugestimmt, aus dem ZfT auszuscheiden.
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