Monday, September 10, 2012

Kein Adorno-Preis für Judith Butler! Kein Adorno-Preis für Antisemiten!

11.09.2012 Paulsplatz/ FFM 16:00 Uhr
Am 11. September, dem Geburtstag Theodor W. Adornos und dem Jahrestag des schlimmsten islamistischen Terroranschlags der Geschichte, wird in Frankfurt der Adorno-Preis verliehen. Es mag für manche Menschen eine gute Sache sein, Auszeichnungen nach einem der größten Gesellschaftskritiker zu verleihen – die Auswahl der aktuellen Preisträgerin kann man jedoch einmal mehr als allzu grotesk bezeichnen:
Denn die Auszeichnung soll nach dem Willen der Stadt Frankfurt in diesem Jahr an die US-amerikanische Philosophin und Literaturwissenschaftlerin Judith Butler gehen, deren Bekanntheit vornehmlich darauf beruht, dass sie eine Vordenkerin der so genannten Gender Studies ist. Bekannt wurde sie in jüngster Vergangenheit aber auch dafür, dass sie sich an diversen Kampagnen zur Delegitimierung des jüdischen Staates Israel beteiligt. So ist sie eine führende Aktivistin der 2005 gegründeten „Campaign of Boycotts, Divestment and Sanctions against Israel“ (BDS), innerhalb derer sie ganz spezifisch zu einem Boykott der akademischen und kulturellen Institutionen des jüdischen Staates aufruft. Ein anderer prominenter Anti-Israel-Aktivist, Norman Finkelstein, hat erst kürzlich offen in einem Interview zugegeben, dass die BDS-Kampagnen gegen Israel die Vernichtung von Israel zum Ziel haben (1).
Für Judith Butler sind die Todfeinde des jüdischen Staates, Hamas und Hisbollah, progressive linke Bewegungen: “Yes, understanding Hamas, Hezbollah as social movements that are progressive, that are on the Left, that are part of a global Left, is extremely important“ (2). Beide sind Terrororganisationen, deren erklärte Zielsetzung die Vernichtung des Staates Israels ist, sowie die Ermordung und Vertreibung der Juden aus dem Nahen Osten und die Errichtung eines auf Terror und Mord gegründeten islamistischen Gottesstaates. In perfider Verdrehung der Realität verharmlost Butler nicht nur diese antisemitischen Mörderbanden, deren Anspruch es ist, theokratisch-faschistoide Diktaturen zu errichten, sondern vergleicht die einzige Demokratie des Nahen Ostens, Israel, mit dem südafrikanischen Apartheidsstaat und den Kampf gegen den Terror nach dem 11. September mit dem Vorgehen der Nazis gegen die Juden.
Adorno, selbst Verfolgter nach den monströsen Rassegesetzen der Nazis, musste nicht nur sein Leben durch das Exil retten, er war auch der Möglichkeiten akademischer Lehre beraubt, weil er als Jude galt. Aus der Einsicht, dass nur der eigene Staat den Juden Schutz vor neuen Verfolgungen geben könne, wuchs seine Sorge, um Israels stets gefährdete Existenz. So schrieb er über 20 Jahre nach der Shoah „Wir machen uns schreckliche Sorgen wegen Israel. (…) Man kann nur hoffen, dass die Israelis einstweilen immer noch militärisch den Arabern soweit überlegen sind, dass sie die Situation halten können“ (3).
Die diesjährige Adorno-Preisträgerin will den Boykott jüdischer Akademiker und Kulturschaffender (4). Sie trägt mit ihren Äußerungen und ihrem antiisraelischen Engagement zu einer Legitimierung der Kräfte bei, welche die Vernichtung des Staates der Überlebenden der Shoah und die Ersetzung dieser Demokratie durch diktatorische Theokratien betreiben. Dies in einen Zusammenhang mit der Kritischen Theorie zu bringen, ist eine Art jenes postmodernen Diskurses, der in der Gesellschaft des neudeutschen Antisemitismus Einzug gefunden hat.
Das Kuratorium, dem u.a. die ehemalige Oberbürgermeisterin Petra Roth sowie die Leiter des Instituts für Sozialforschung und des Sigmund-Freud-Instituts angehören, nannte sie eine der maßgeblichen Denkerinnen unserer Zeit. Wenn dies so stimmte, sagte es vor allem eine Menge über ‘unsere Zeit’ und die Mitglieder des Kuratoriums aus. Ihre Teilnahme am “I like Israel-Tag” und die Pflege der Städtepartnerschaft mit Tel Aviv hätte sich Frau Roth somit besser gespart.
Eine derartige Preisverleihung ist mehr als die Verhöhnung des Namensgebers; sie ist Teil der gerade in der akademischen Welt betrieben Kampagne, den Staat Israel von seiner Entstehung als Heimstatt der Überlebenden der Shoah zu lösen, den Zionismus vom Judentum zu trennen und damit Israel die Legitimation zu nehmen. In Umkehrung der Realität wird der demokratische Staat zum Besatzungsregime umetikettiert und antisemitische Terrorbanden zu legitimen Befreiungsorganisationen erklärt. In der Konsequenz steht die propagandistische Bezeichnung der Israelis als die Nazis von heute.
Der Ausspruch Adornos „Du müßtest nur einmal in die manisch erstarrten Augen derer sehen, die, womöglich unter Berufung auf uns selbst, ihre Wut gegen uns kehren” (5), gefallen nach dem Niederbrüllen des israelischen Botschafters durch Vertreter der Studentenbewegung, gilt noch viel mehr für Vorgänge wie diesen. Der Begriff der “Dummheit des Gescheitseins” (6) drängt sich geradezu auf angesichts der Entscheidung für Judith Butler.
All jene jedoch, die noch kritisch, selbständig und objektiv zu denken vermögen, sind aufgerufen, sich der Forderung anzuschließen:
Kein Adorno-Preis an Judith Butler als Vertreterin des neuen Antisemitismus!
Aktionsbündnis ” Kein Adorno Preis für Antisemiten”
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