Im Jahr 2003 gab es Änderungen im Gesetz für Bebauungen durch
die Angleichung an die EU-Vorschriften, nach der das Wort Moschee durch den
Begriff „Ort der Anbetung“ ersetzt wurde, um es für nichtmuslimische Bürger
einfacher zu machen, z. B. auch Kirchenbauten anerkennen zu lassen. Leider ist
es in der Praxis für Protestanten aber weiterhin nicht möglich, eine staatliche
Registrierung ihrer Kirchen zu erreichen.
Probleme ergeben sich auch hinsichtlich des Ethik- bzw.
Religionsunterrichts: Obwohl Christen vom Islamunterricht befreit sind, müssen
sie das beweisen, z. B. durch die Angabe der Religionszugehörigkeit im
Personalausweis. Wird dort jedoch als Religionszughörigkeit „Christ“ angegeben,
kann das Stigmatisierung und Diskriminierung zur Folge haben. Generell ist
Intoleranz gegenüber Nichtmuslimen weit verbreitet. In den Schulen gibt es für
Nichtmuslime, die nicht am islamischen Religionsunterricht teilnehmen, kaum
Räumlichkeiten, wo sie sich aufhalten dürfen.
Für das Jahr 2011 zählt der o. g. Bericht insgesamt zwölf
physische Attacken auf protestantische Christen und Gemeinden auf. Dazu zählen
Steinwürfe, Brandanschläge auf Kirchen, Lärmgranaten im Gottesdienst, versuchte
Angriffe mit Waffengewalt und Schläge. So kam es zum Beispiel am 27.03.2011 in
der Stadt Bursa in der dortigen protestantischen Gemeinde zu einem Angriff mit
einer Lärmgranate, die während des Gottesdienstes geworfen wurde. Es entstand
große Panik. Trotz der vorhandenen Videoaufnahme der Tat wurden die Täter bisher
nicht gefasst.
No comments:
Post a Comment