Der schwedische Künstler Lars Vilks, der wegen seiner Mohammed-Karikaturen auf der Todesliste des Terrornetzwerks Al Kaida steht, ist am Mittwoch einem Anschlag entkommen. Vilks gab einer derStandard.at-Journalistin in der Galerie Rönnquist & Rönnquist in Malmö gerade ein Interview, als ein unbekannter Mann um ein Gespräch bat. Er sagte, er wolle Vilks ein paar Kunstwerke zeigen, die sich in einem roten Koffer befänden. Vilks' Leibwächter verwehrten dem Mann den Zutritt und baten ihn, vor der Galerie den Inhalt seines Koffers herzuzeigen. Als sie eine Schusswaffe darin entdeckten, überwältigten sie den Mann. Fünf Minuten später war auch die schwedische Polizei vor Ort.
Laut der schwedischen Zeitung "Aftonbladet" soll es sich bei der Waffe um ein älteres Modell einer Maschinenpistole handeln. Die Polizei sperrte die Gegend großflächig ab, der rote Koffer liegt derzeit auf einem Tisch vor der Galerie. Laut Medienberichten wurde ein Bombentschärfungsteam angefordert, da ein Sprengsatz im Koffer vermutet wird. Über das Motiv des Täters ist bislang noch nichts bekannt.
Vilks wurde nach dem versuchten Attentat in Sicherheit gebracht. In einer ersten Reaktion zeigte er sich entspannt: "Ich habe schon so viel erlebt, von so etwas lasse ich mich nicht beeindrucken."
Die schwedische Zeitung "Nerikes Allehanda" hatte 2007 eine Karikatur von Vilks zum Thema Meinungsfreiheit veröffentlicht. Darin wurde der Prophet Mohammed als Hund gezeigt. Die Folge waren ein Platz für Vilks auf der Todesliste von Al Kaida, zahlreiche Morddrohungen, tätliche Angriffe und ein Brandanschlag auf sein Haus. Seither umgibt sich Vilks mit Leibwächtern. Nach längerer Pause entschloss sich Vilks im Juli dieses Jahres, wieder Mohammed-Karikaturen auszustellen.
derstandard
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