Erneut ist es auf dem Jerusalemer Tempelberg zu Auseinandersetzungen gekommen. Die Polizei stürmte das Areal heute früh, nachdem maskierte Männer Steine auf Besucher und Polizisten geworfen hatten. Die Steinewerfer flüchteten in die Moscheen auf dem Gelände, die Sicherheitskräfte blieben vor Ort. Gleichzeitig stoppte die Jerusalemer Polizei mehrere Dutzend Kleinbusse, mit denen Araber auf dem Weg zum Tempelberg waren. Sie mussten umdrehen, weil die Polizei vermutete, dass sie auf Randale aus waren. Auf dem Tempelberg stand einst der jüdische Tempel, die heiligste Stätte des Judentums. Heute ist das Gelände inmitten der Jerusalemer Altstadt unter muslimischer Verwaltung, auf dem Berg thronen der Felsendom und die Al-Aksa-Moschee. Juden dürfen dort nicht beten, der Zugang für Nicht-Muslime ist beschränkt.
In den vergangenen Wochen hatten die Spannungen auf dem Tempelberg zugenommen. Radikale Muslime hatten dazu aufgerufen, den Tempelberg „vor jüdischen Besuchern zu schützen.“ Am Dienstag hatte die Polizei einen der bekanntesten Führer der islamistischen Bewegung in Israel, Scheich Raed Salah, festgenommen (israel heute berichtete). Er hatte dazu aufgerufen, den Tempelberg vor den Juden zu schützen, „und dafür auch die Körper einzusetzen.“ In einer Rede erklärte er, die israelischen Besatzer wollten die arabische Welt und Ägypten verbrennen. Ein Jerusalemer Gericht verbannte Salah deshalb gestern für 180 Tage aus der Heiligen Stadt. Der Scheich will das Urteil nicht akzeptieren. Anhänger des Islamisten protestierten gegen seine Festnahme, es kam zu Auseinandersetzungen mit Sicherheitskräften (Foto).
Die Jerusalemer Polizei gab bekannt, dass sie auf die bevorstehenden jüdischen Festtage vorbereitet sei. Tausende Polizeibeamte, Grenzpolizisten und Freiwillige wurden in der Jerusalemer Altstadt und im arabisch geprägten Osten der Hauptstadt zusammen gezogen. Sie sollen für die Sicherheit von Touristen und Pilgern sorgen. Die Polizei achtet besonders auf beliebte Touristenziele, Einkaufszentren und Synagogen.
israelheute
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