Streit am Bahnhof Linz eskalierte: Tschetschenen gingen auf Syrer los

Der Vorfall ereignete sich um 20:50 Uhr: mehrere Täter, etwa sechs bis acht Tschetschenen, attackierten einen 18-jährigen Syrer aus Linz mit Schlagstöcken und einer Pistole. Dabei erlitt der Syrer Verletzungen. Eine sofortige Fahndung im Bereich des Tatorts durch mehrere Polizeistreifen verlief vorerst negativ.
Der Verletzte wurde nach Erstversorgung mit der Rettung in den MedCampus III eingeliefert. Er konnte noch am selben Abend wieder entlassen werden. Im Zuge der weiteren Fahndung nahmen Polizisten einen Verdächtigen, einen 26-jährigen russischen Staatsbürger aus Linz, fest.
Dieser soll zuvor an der Auseinandersetzung am Bahnhofsplatz beteiligt gewesen sein. Er hatte einen
Baseballschläger bei sich, welcher sichergestellt wurde. Der 26-Jährige wurde ins Polizeianhaltezentrum überstellt und einvernommen. Der Verdächtige zeigte sich geständig.
Als Grund gab er die Auseinandersetzung vor einem Club in Linz vom 23. Juli 2017 an, wo zwei Russen von mehreren Angreifern verletzt wurden (ein Streit um eine Frau endete mit einer Messerstecherei). Gegen den Mann wurde ein vorläufiges Waffenverbot verhängt.
"Der Zusammenhang besteht darin, dass zum Teil die gleichen Personen in die Vorfälle verwickelt waren", sagt ein Beamter der Linzer Polizei. "Die Auseinandersetzung am Bahnhof dürfte die Retourkutsche für den Streit vor dem Linzer Club gewesen sein."Am selben Tag um 23:16 Uhr wurde ein 18-jähriger Iraker aus Linz im Volksgarten von einem unbekannten Täter durch drei Messerstiche verletzt. Es dürfte zuvor eine Auseinandersetzung zwischen mehreren Personen gegeben haben. Auch hier soll ein Zusammenhang zur Auseinandersetzung vor dem Linzer Club am 23. Juli 2017 sowie zur Körperverletzung um 20:50 Uhr am Bahnhof bestehen. "Wahrscheinlich ist auch dieser Verletzte als Racheaktion auf den Streit vor dem Club angefallen worden", sagt der Linzer Beamte.
Das Opfer war vorerst ansprechbar, wurde aber später mehrmals bewusstlos. Der schwer verletzte Iraker wurde vom Notarzt erstversorgt und in den MedCampus III eingeliefert. Es waren mehrere Polizeistreifen im Einsatz. Die
Fahndung nach dem Täter verlief bislang ergebnislos. Die Ermittlungen wurden in beiden Fällen vom Stadtpolizeikommando Linz übernommen.
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