Der muslimische Schriftsteller Navid Kermani reagierte mit Empörung auf die Aberkennung des Hessischen Kulturpreises. "Es stimmt, dass ich in den ersten Sätzen die Ablehnung der Kreuzestheologie, die einem Nichtchristen doch zugestanden werden muss, sehr drastisch formuliere", schreibt er in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" über den kritisierten Text. Aber der Artikel höre dort nicht auf, sondern zeige, wie ihn die Kraft der Jesus-Darstellung fast zum Gesinnungswandel bekehre. Kermani kritisierte zudem, über die Aberkennung des Preises erst aus den Medien erfahren zu haben. Der Schriftsteller schreibt dazu in seinem "FAZ"-Beitrag: "Sehr geehrter Herr Koch, ich hoffe, dass sie sich wenigsten schämen. Mit freundlichen Grüßen aus dem katholischen Köln, Navid Kermani." Ministerpräsident Koch (CDU) ist Juryvorsitzender des Hessischen Kulturpreises.Bereits vor dieser Debatte war es zu einem Eklat um den Hessischen Kulturpreis gekommen. Der eigentlich vorgesehene Preisträger, der Islamwissenschaftler Fuat Sezgin, hatte den Preis Wochen nach der Bekanntgabe abgelehnt, weil er nicht mit dem stellvertretenden Präsidenten des Zentralrates der Juden, Korn, ausgezeichnet werden wollte. Er begründete seine Ablehnung mit Aussagen Korns über die israelische Gaza-Offensive. Statt an Sezgin sollte der Preis dann an Kermani gehen.
PRO/JWD
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