Thursday, March 15, 2007

Minority Report-Islamophilie und Sektenphobie

HORST PANKOW
Manchmal sieht man sich beim Betrachten laufender Ereignisse zur Korrektur von Ansichten veranlasst, die man zuvor für gut begründete hielt. In einer solchen Situation befand ich mich Anfang des Jahres, als sich die Unrichtigkeit einer bis dahin von mir – auch in dieser Zeitschrift (prodomo,jwd) (1) – vertretenen Einschätzung über einen interessanten Nebeneffekt der deutschen Islamophilie erwies. Die Sektenphobie der Deutschen, hatte ich angenommen, die bis in die späten 90er Jahre bizarre Blüten vor allem mit der öffentlichen Erregung über gemutmaßte Verschwörungsabsichten der US-amerikanischen Scientology-Church hervorbrachte, würde der Vergangenheit angehören, mit der sich entfaltenden Islamophilie hätte sie sich schlichtweg überlebt. Denn wer sich mit dem Islam und seinen barbarischen Implikationen so gut zu arrangieren verstand wie Staat und Gesellschaft hierzulande, schien über die sachlich lächerliche Verteufelung einer verschwindend kleinen Minderheit von religiösen Spinnern weit erhaben. Wer der Ausbreitung einer auf Koran und Scharia gründenden tatsächlichen Parallelgesellschaft so gelassen bis unterstützend begegnete wie die Deutschen und ihr Staat, brauchte sich über die im Vergleich zu den islamischen Communities mikroskopisch kleinen Segmente von Heilsgläubigen anderer Richtungen doch wirklich nicht zu echauffieren.
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prodomo 5

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