Die türkische Regierung unterzieht das bisherige Paradigma der nationalen Sicherheit einer Neubewertung: aus der Liste der äusseren Gefahren für die Sicherheit der Türkei sind die Staaten Russland, Iran und Irak entfernt worden; aus der Liste der inneren Bedrohungen - "der islamische Fundamentalismus". Vor der Machtergreifung der AKP hatte das Militär das Definitionsmonopol über die Gefahren - in der gegenwärtigen Türkei bestimmen die Regierung und die ihr unterstellen Geheimdienste, u. a. MIT, über Freund und Feind. Im Unterschied zur islamischen Revolution des Iran ist die islamische Revolution in der Türkei schleichend. Still und unbemerkt verschwinden Elemente in der Armee und Verwaltung, die für die alte säkulaere Staatsordnung eintreten ["Ergenekon"]. Die Entfernung des Fundamentalismus aus der Gefahrenliste ist eigentlich die reine, wenn auch notwendige, Formalität - sonst wäre die Regierung der Türkei eine Gefahr für die Türkei, und das ist irgendwie unästhetisch.
Der Verteidigungsminister Israels, Barak, hatte vor einigen Wochen die Ernennung von Hakan Fidan als neue Spitze des MIT als gefährlich bezeichnet. Fidan ist als Freund und Vertrauter des iranischen Regimes bekannt. Frei nach Franz Josef Strauss ["rechts von der CSU ist nur die Wand"] ist links von Barak nur Auschwitz. D. h., wenn Barak etwas als gefährlich einstuft, dann ist es das wirklich.
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