Friday, October 15, 2010

Spitzenforschung am Bodensee: Zustimmung zu suicide bombing kann böse gemeint sein, muss es aber nicht…

Von Dr. Clemens Heni
Die Aussage „Was die Israeli den Palästinensern antun ähnelt dem was die Nazis den Juden antaten“ könne demnach zum Beispiel von Friedensbewegten (jenen, die im „Peace Frame“ zu Hause sind) freundschaftlich warnend gemeint sein, die Juden mögen doch bitte “nicht die hohen moralischen Standards der jüdischen Kultur aufgeben“; andererseits könne der Vergleich von Juden/Israeli und Nazis auch böse gemeint sein, dann nämlich wenn man einen „pro-palästinensischen“ Standpunkt einnimmt („pro Palestinian War Frame“) und danach ziele, „Israel zu delegitimieren“; ein Israel-Nazi-Vergleich könne sogar drittens „von sekundärem Antisemitismus herrühren, um den Holocaust zu trivialisieren.“ Ist nicht wahr!
Eine der positiven Folgen des Antisemitismus im heutigen Deutschland scheint zu sein, dass er gewährleistet Forscher mit Steuermitteln weiterhin hoch differenzierte Studien anfertigen zu lassen.
Wie Kempf sagt: israelische Politik und Existenz mit den Nazis und somit dem Holocaust zu vergleichen kann zwar eventuell auch mal böse gemeint sein. Genauso gut kann es aber eben auch als Hinweis an die Juden gemeint sein, bloß nicht „ihre hohen moralischen Standards der jüdischen Kultur“ zu beflecken.
Somit kann aus dem Vergleich von Israel mit Auschwitz eine ungeheure Hochachtung vor der jüdischen Kultur Wiens um 1900 gemeint sein, nur etwas verschroben oder umständlich formuliert.
Wenn Palästinenser Juden im suicide bombing zerfetzen und unfassbar brutal ermorden, kann das sicher auch böse gemeint sein, sagt die Forschung, die den in Deutschland so angesehenen Mainstream repräsentiert (Kempf bezieht sich primär auf Werner Bergmann, Wolfgang Frindte, sich selbst, Klaus Holz und Moshe Zimmermann[iv]).
Aber keineswegs muss eine Zustimmung zu solchen Morden an Juden antisemitisch gemeint sein.
Man kann anschließend Israeli und Juden mit den Nazis vergleichen, gerade um Juden zu schützen, damit sie die „hohen moralischen Standards der jüdischen Kultur“ nicht vergessen.
Das ist der letzte Schrei: Antisemitismus aus Sorge um Frieden und die jüdische Kultur.
Sage noch jemand Forschung könne nicht innovativ sein.
Herausgeber dieser Spitzenforschung ist Roland Imhoff. Seine Doktorarbeit wurde von der Evangelischen Studienstiftung Villigst e.V. bezahlt, wie er in seinem Lebenslauf hervorhebt. Von 2000 bis 2009 leitete Klaus Holz dieses Studienwerk. Imhoff und Holz sind (wie auch Matthias Lorenz, Ole Frahm oder Olaf Kistenmacher) Mitglieder im Villigster Forschungsforum zu Nationalsozialismus, Rassismus und Antisemitismus e. V. Jüngst hat Imhoff Samuel Salzborn positiv rezensiert und die Bezugnahme von Salzborn auf Holz zitiert und hervorgehoben. Nun gibt Imhoff Kempf heraus und sitzt mit ihm auf einem Panel in San Francisco.
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