In Deutschland steigt die Zahl der gewaltbereiten Islamisten. Die Zunahme ist seit Jahren ungebrochen. „Die Bedrohung ist präsenter denn je“, sagt der Präsident des Bundeskriminalamtes (BKA), Jörg Ziercke. Führende Experten warnten angesichts der Zahlen auf der BKA-Herbsttagung vor der Identitätskrise junger Muslime in Westeuropa. Es bestehe die Gefahr, dass Hassprediger aufgrund der daraus entstehenden "Unzufriedenheit" leichtes Spiel haben, die Jugendlichen zu radikalisieren. Daniel Schneider von der "Sauerland-Gruppe" wurde wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung, wegen Verabredung zum vielfachen Mord sowie Vorbereitung eines Explosionsverbrechens zu zwöf Jahren Haft verurteilt.
Die Sicherheitsbehörden gehen davon aus, dass in Deutschland derzeit rund tausend gewaltbereite Extremisten leben. Davon gelten 131 als sogenannte „Gefährder“, weitere 274 als sogenannte „relevante Personen“, die intensiver Beobachtung bedürfen. „Ein besonderes Risiko geht von Rückkehrern aus, die sich in Terrorlagern im pakistanisch-afghanischen Grenzgebiet für den bewaffneten Dschihad ausbilden lassen“, sagt Ziercke. Diese würden in den Ausbildungslagern „darauf vorbereitet, Anschläge zu begehen und dabei gegebenenfalls den Märtyrertod zu sterben oder als Anwerber und geistige Führer tätig zu werden“. Ein Problem sei, dass Kämpfer aus diesen Lagern in radikal-islamischen Kreisen „hohe Reputation“ genießen und als „Vorbild“ gelten.
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