Im Hinblick auf die widerwärtigen Auslassungen des deutschen Literaturnobelpreisträgers Günter Grass zu einem möglichen militärischen Konflikt zwischen Israel und dem Iran erklärt die Hochschulgruppe Rostock der Deutsch-Israelischen Gesellschaft ihre vollumfängliche Übereinstimmung mit der folgenden Stellungnahme des Gesandten der Botschaft des Staates Israel, Emmanuel Nahshon:
„Was gesagt werden muss ist, dass es zur europäischen Tradition gehört, die Juden vor dem Pessach-Fest des Ritualmords anzuklagen. Früher waren es christliche Kinder, deren Blut die Juden angeblich zur Herstellung der Mazzen verwendeten, heute ist es das iranische Volk, das der jüdische Staat angeblich auslöschen will.
Was auch gesagt werden muss, ist, dass Israel der einzige Staat auf der Welt ist, dessen Existenzrecht öffentlich angezweifelt wird. So war es schon am Tag seiner Gründung, und so ist es auch heute noch.
Wir wollen in Frieden mit unseren Nachbarn in der Region leben. Und wir sind nicht bereit, die Rolle zu übernehmen, die Günter Grass uns bei der Vergangenheitsbewältigung des deutschen Volkes zuweist.“
Wir betrachten es als eine geschichtspolitische Groteske ersten Ranges, dass ein ehemaliger Angehöriger einer Organisation wie der Waffen-SS, deren verbrecherischer Charakter im Ergebnis der Nürnberger Kriegsverbrecherprozesse gerichtsnotorisch festgestellt wurde, sich in der Pflicht sieht („Was gesagt werden muss“), als Völkerbelehrer aufzutreten. Dabei halluziniert er auf der einen Seite die jüdische Republik als potentielles Völkermord-Kollektiv, während er auf der anderen Seite die völkerrechtswidrigen Gewaltandrohungen der totalitären Islamischen „Republik“ Iran gegenüber Israel als Maulheldentum verniedlicht.
Aus unserer Sicht führt Grass mit solchen Tiraden in dankenswerter Offenheit vor Augen, dass das, was sich als „Israel-Kritik“ zu legitimieren trachtet, nichts anderes ist als die zeitgemäße Form des eliminatorischen Antisemitismus.
„Hinter dem Ruf nach Frieden verschanzen sich die Mörder.“ (Paul Spiegel) Eine Friedensbewegung, die ihren Namen verdiente, würde es einem deutschen Friedensfreund wie dem einstigen SS-Angehörigen Grass unmöglich machen, sich hinter ihrem Anliegen zu verschanzen wie in einer Alpenfestung.
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