Monday, January 26, 2015

Artikel über Nismans Tod: Journalist flieht nach Israel

Der Journalist, der als Erster über den Tod des argentinischen Staatsanwalts Alberto Nisman berichtete, ist nach Israel geflohen. In Argentinien fühlte er sich nach eigenen Angaben in Lebensgefahr. Der Journalist Damian Pachter des englischsprachigen „Buenos Aires Herald“ hat am Samstag Argentinien verlassen und ist am Sonntag am Tel Aviver Ben-Gurion-Flughafen gelandet. Er berichtete als erster Journalist über die tödliche Schussverletzung des Staatsanwalts Nisman, der den Anschlag auf ein jüdisches Zentrum in Argentinien von 1994 untersuchte. Pachter sagte laut der Onlinezeitung „Times of Israel“, er sei von argentinischen Geheimdiensten gejagt und sein Telefon sei abgehört worden. Er „musste so schnell wie möglich handeln“, um „das Land sofort zu verlassen“. Er ist nach Israel gekommen, weil er israelischer Bürger sei. „Das ist der Ort, an dem ich mich sicher fühle“, fügte er hinzu. Der Journalist plane, nach Argentinien zurückzukehren, wenn seine Quellen ihm sagten, dass sich die Bedingungen verändert haben. Und weiter: „Ich denke nicht, dass das in der Amtszeit dieser Regierung passieren wird.“ Pachters Arbeitgeber erklärte, dass der Journalist seine Bedenken nicht ihm gegenüber geäußert habe. Der „Buenos Aires Herald“ sei bereit, ihm auf jeglichem möglichen Weg zu helfen. Unterdessen sei dem Computerexperten und Kollegen, Diego Lagomarsino, verboten worden, das Land zu verlassen. Lagomarsino gab an, Nisman auf Anfrage am Abend vor dessen Tod die Schusswaffe gebracht zu haben. Nisman wurde vergangenen Sonntag tot aufgefunden – einen Tag bevor er der Strafrechtskommission der Abgeordnetenkammer ein wichtiges Papier vorlegen wollte. In dem Schriftstück beschuldigt der Staatsanwalt Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner und andere ranghohe Politiker, sie hätten verschleiern wollen, dass die angeklagten Iraner am Attentat auf ein jüdisches Zentrum in Argentinien 1994 beteiligt waren. Präsidentin Kirchner hatte Mitte vergangener Woche der Selbstmordtheorie widersprochen. In einem Brief machte sie öffentlich, sie sei „überzeugt“, dass es „kein Selbstmord war“. Zuvor hatte sie erklärt, dass Nisman sich selbst getötet habe. An seinen Händen fanden sich allerdings keine Schmauchspuren. Unterdessen wurde bekannt, dass Nismans Apartment neben der Eingangstür eine zusätzliche versteckte Service-Tür hatte. Ob durch diese Tür jemand in die Wohnung eingedrungen war, ist zu diesem Zeitpunkt nicht bekannt.
 israelnetz

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