Saturday, November 26, 2016

Feuer

Seit einigen Tagen halten zahlreiche Feuer weite Teile Israels in Atem, vor allem aber den Norden um Haifa, die drittgrößte Stadt des Landes. In ihrem unermüdlichen Kampf gegen die Flammen werden israelische Feuerwehrkräfte aus Jordanien und Ägypten unterstützt, das Regime in Ramallah schickte Hilfe, Italien und Zypern, die USA helfen mit einem riesigen Löschflugzeug.
80.000 Menschen mußten zeitweise evakuiert werden, Dutzende erlitten Rauchvergiftungen, zum Glück sind bisher allerdings keine Menschenleben zu beklagen. Über die Höhe der Sachschäden, die die Feuer anrichteten, läßt sich derzeit wohl nur spekulieren. Verheerender noch als die Flammen könnten sich Nachrichten auswirken, nach denen viele Brände Menschenwerk sind.
Zweifellos haben Trockenheit und hohe Temperaturen einen Anteil daran, daß die Feuer noch immer wüten, unbestreitbar scheint allerdings auch, daß nicht wenige Feuer von »Palästinensern« gelegt wurden. Die Hamas ruft zu Brandstiftungen auf, »Israel brennt«, feiern arabische Nutzer sozialer Netzwerke. Und während auch einige Mitgefühl äußern, preisen Haßprediger Allah.
Unter deutschen Journaillisten, die aus der Gegend berichten, halten sich derweil Empathie mit den Bewohnern Israels und Entsetzen über möglicherweise sogar koordinierte Branstiftungen – teils auffallend gleichzeitig »auftauchende« Brandherde deuten jedenfalls darauf – in Grenzen. »Rechte Politiker nutzten die Feuer, um gegen arabische Israelis Stimmung zu machen«, klagen sie.
Deutlicher als Nicola Abé für den SPIEGEL wird dabei Tanja Krämer für die Deutsche Welle, »ein profundes, verlässliches Informationsangebot in 30 Sprachen«, das sich »insbesondere an globale Entscheider, an Menschen, die Einfluss auf die Meinungsbildung haben – oder künftig haben werden«, richtet, »an jene, die sich aktiv für Demokratie, Freiheitsrechte und Fortschritt einsetzen«.
»Sogar die Feuerwehr aus Palästina hilft«, heißt es also beim deutschesten aller deutschen Sender, »Premier Netanjahu spricht dennoch von terroristischer Brandstiftung.« Und es klingt, als könnte das eine das andere ausschließen oder den israelischen Ministerpräsidenten dazu verpflichten, die Tatsache zu beschweigen, daß »palästinensischer« Terror nicht erst seit gestern mit Feuer »spielt«.
Wer Brandsätze auf Menschen abfeuert oder sie mit brennenden Reifen attackiert, den werden keine Skrupel plagen, auch Brände zu legen. Wenige Tage ist es her, daß »Sicherheitskräfte« des Regimes in Ramallah gegen israelische Soldaten in Hebron gerichtete Anschlagspläne aufdeckten und zu vereiteln halfen, in denen einem von Menschen gelegten Feuer eine zentrale Rolle zugedacht war.
Und vor gut zwei Wochen waren es die »palästinensischen« Maan News, die von Jugendlichen zu berichten wußten, die mit Molotov-Cocktails ein Haus am Rand von Beit El angegriffen hatten, das darauf niederbrannte. Daß es hier beim Sachschaden blieb, hat mit Glück mehr zu tun als mit den Absichten der Täter. Feuer als »einfache« Waffe jedenfalls ist für »Palästinenser« keine Neuigkeit.
Und so sind es einige deutsche Journaillisten, deren »kritische« Menschenverachtung doch beinahe mehr beeindruckt als die Mühen, mit denen israelische und internationale Brandbekämpfer sich gegen die Flammen stemmen. Man wünschte, beide, Flammen wie Journaille, würden verstummen. Möglichst schnell und möglichst ausdauernd. Zu fürchten ist, bei letzteren bleibt es beim Wunsch.
 http://www.tw24.net/?p=13127

No comments: