Friday, December 23, 2016

Verteidiger bat um Berücksichtigung des fremden Kulturkreises seines Mandanten: Asylbewerber bekommt für Sex-Attacke auf 15-jähriges Mädchen Bewährungsstrafe

Ein 25-jähriger Asylbewerber aus Eritrea ist vom Schöffengericht Traunstein wegen sexueller Nötigung einer 15-Jährigen zu einer Bewährungsstrafe von 14 Monaten verurteilt worden.In der Nacht zum 18. Juli 2016 ging das Mädchen in Grassau mit ihrem Hund spazieren. Auf dem Grassauer Achendamm wurde sie von dem Mann dann im Schutz der Dunkelheit gepackt, gegen ihren erklärten Willen geküsst und am Busen befingert. Das Opfer konnte sich nach etwa zwei Minuten befreien und flüchten.

Der Vorsitzende Richter Wolfgang Ott sagte, er halte die Aussage der Zeugin für „uneingeschränkt glaubwürdig“. Es sei eindeutig als Gewalthandlung zu werten, dass der Angeklagte das Mädchen an sich zog, begrapschte und küsste.

Wegen sexueller Nötigung verurteilte das Schöffengericht den Eritreer zu einer 14-monatigen Freiheitsstrafe, die auf drei Jahre zur Bewährung ausgesetzt wurde. Richter Ott sagte dem Sex-Täter: „Wenn so etwas noch einmal passiert, riskieren Sie eine Strafe ohne Bewährung.“

Verteidiger Miguel Moritz hatte auf Freispruch plädiert, weil sein Mandant freiwillig von dem Mädchen abgelassen habe und zudem der andere Kulturkreis des Schwarzafrikaners zu berücksichtigen sei.

Vor Gericht sagte der Asylant, dass er neun Geschwister habe. Um sich dem Militärdienst in seinem Heimatland zu entziehen, sei er im Jahr 2013 über Äthiopien, den Sudan, Libyen und Italien nach Deutschland gekommen. Die 5.000 US-Dollar für den Schleuser habe seine Familie aufgebracht.
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