London (idea) – Zum ersten Mal wird in der britischen Rundfunkanstalt BBC ein Muslim die Abteilung für Religion und Ethik leiten. Aaqil Ahmed, bisher leitender Redakteur für Religion und multikulturelle Angelegenheiten im Fernsehkanal 4, wird künftig für alle religiösen Programme des Senders zuständig sein.
Er hat sich einen Namen durch ausführliche Dokumentationen über die Christenheit und den Koran gemacht, aber auch Kritik aus katholischen Kreisen auf sich gezogen, die ihm eine pro-islamische Einstellung vorwerfen. Auch hochrangige Vertreter der anglikanischen Kirche von England habe die Sorge geäußert, dass das Christentum an den Rand gedrängt werden könnte. Christina Rees, Mitglied des Beirats von Erzbischof Rowan Williams, erklärte, es sei wichtig, dass der christliche Glaube im BBC-Programm angemessen vertreten sei. Die überwiegende Mehrheit der britischen Bürger bezeichne sich als Christen. Der Bischof von Manchester, Nigel Mcculloch, sagte, die religiöse Berichterstattung gebe Anlass zur „Unruhe“. Die Kirche werde die weitere Entwicklung aufmerksam beobachten. Die BBC erklärte, man besetze Stellen ausschließlich nach Qualifikation, nicht nach Religionszugehörigkeit. Erst zum zweiten Mal in der 87-jährigen Geschichte der BBC wird ein Nichtchrist für Religion und Ethik zuständig sein. Als erster war 2001 der Agnostiker Alan Bookbinder berufen worden. Für das populärste religiöse BBC-Programm „Songs of Praise“ (Loblieder) ist künftig der Sikh Tommy Nagra zuständig.
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