Ismail Mohamed Didi war ein gesunder junger Mann, der mitten im Leben stand. Er lebte dort, wo viele Europäer sich im „Paradies“ wähnen: auf den Inseln der Malediven. Er hatte eine schöne junge Frau an seiner Seite, eine Familie und Menschen, die er als enge Freunde betrachtete. Nun ist Ismail tot, er starb durch Erhängen. Ein Selbstmord, in den ihn eine Gesellschaft aus religiösen Fanatikern getrieben hat, die das Land zu einer Hölle für Atheisten machen.
„Ich wurde zahlreichen Befragungen durch religiöse Gelehrte unterzogen und sogar meinen engsten Freunden ist es nicht erlaubt, mich zu sehen“, schrieb der 25-Jährige Ende Juni in einer E-Mail an humanitäre Organisationen, in denen er um Unterstützung bei der Suche nach Asyl flehte. Mit Hilfe von Facebook hatte er sich ihre E-Mailadresse herausgesucht. „Ich kann nicht vorgeben, etwas zu sein, was ich nicht bin, denn ich bin ein überzeugter Anhänger der Menschenrechte“, erklärte er weiter. Aber auf den Malediven ist der Islam, ebenso wie etwa im Iran und einigen anderen Ländern, die Staatsreligion. Für die rund 300 000 Einwohner der zahllosen kleinen Inseln im Indischen Ozean ist das muslimische Glaubensbekenntnis gesetzlich vorgeschrieben.
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