Zu einem Eklat ist es am Montagabend bei der Einsetzung des Gemeinderats von Anderlecht gekommen. Während der erstmaligen Vereidigung eines islamischen Ratsmitglieds gab es Proteste im Saal.
Der Präsident der liberalen Parti Populaire verglich das islamische Recht, die Scharia, mit dem Nazitum im Dritten Reich.
Gut vier Prozent der Stimmen hatte die Islam-Liste bei den Kommunalwahlen in Anderlecht erhalten, und das reichte, um ihrem einzigen Kandidaten einen Sitz im neuen Gemeinderat zu sichern. Am Montag nun kam es zur Vereidigung.
Die Islam-Liste, die der neue Mandatar Redouane Ahrouch vertritt, bezieht sich bei ihrem politischen Programm auf den Koran. Am Rande der Veranstaltung stellte der Präsident der liberalen Parti Polulaire, Mischaël Modrikamen, die Islam-Liste deshalb in die Nähe des Nazitums des Dritten Reichs. “In einigen Punkten unterscheidet sich die Scharia nicht vom Nazitum”, soll Modrikamen laut Presseberichten gesagt haben.
Kurz nach der Vereidigung des islamistischen Politikers hatten Mitglieder der Internationalen Bürgerrechts-Allianz die Zeremonie im Gemeindesaal mit Zwischenrufen gestört. Sie protestierten gegen die undemokratischen Werte der Islam-Liste und ihr Ziel, Belgien zu einem islamischen Staat machen zu wollen. Ordnungskräfte führten die Zwischenrufer aus dem Saal.
Mitglieder von rechtsextremen Parteien, die ebenfalls im Saal anwesend waren, blieben dagegen ruhig.
brf
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