Nach dem Anschlag auf die Synagoge in Wuppertal befinden sich zwei arabische Tatverdächtige in Untersuchungshaft. Wie Oberstaatsanwalt Hans-Joachim Kiskel der Evangelischen Nachrichtenagentur idea mitteilte, handelt es sich um einen 19-jährigen Syrer und einen 18-jährigen Araber, der sich selbst als Palästinenser bezeichnet. Laut Kiskel ist dieser in Deutschland derzeit nur geduldet. Beide Tatverdächtige seien am 30. Juli dem Haftrichter vorgeführt worden, der die Untersuchungshaft anordnete. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen vor, in den frühen Morgenstunden des 29. Juli mehrere Molotowcocktails in Richtung des Eingangs der Bergischen Synagoge geworfen zu haben. Ein dritter Tatbeteiligter konnte bisher noch nicht gefasst werden. Der 18-jährige Palästinenser wurde unweit des Tatorts festgenommen. Dabei soll er noch nach Benzin gerochen haben. Bisher hat er jede Tatbeteiligung abgestritten. Bei dem Anschlag wurde niemand verletzt. Sachschaden entstand nicht.
Der Anschlag weckt bei der Jüdischen Gemeinde in Deutschland Ängste, dass ein gewaltsamer Antisemitismus wie in den 30er Jahren wieder aufflammen könnte. Die frühere Präsidentin des Zentralrats der Juden, Charlotte Knobloch (München), rief Juden dazu auf, sich auf deutschen Straßen aus Selbstschutz nicht mehr als solche zu erkennen zu geben: „Was wir derzeit erleben, ist die kummervollste und bedrohlichste Zeit seit 1945. Spätestens wenn Synagogen brennen, ist es doch Zeit für alle Verantwortlichen zu fragen: Was müssen wir tun, um jüdische Mitbürger zu schützen?“ Bereits am 18. Juli nahm die Essener Polizei nach einer Pro-Palästina-Demonstration 14 Personen fest, die einen Anschlag auf die Alte Synagoge der Stadt geplant hatten. Am 25. Juli verhaftete die Essener Polizei vier Männer, die sich über Facebook zu einer „Aktion“ gegen die Alte Synagoge verabredet hatten. Alle Tatverdächtigen beider Übergriffe befinden sich laut Polizeiangaben mittlerweile wieder auf freiem Fuß.
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