Die muslimischen Verbände und Moscheegemeinden tun zu wenig gegen
Antisemitismus in ihrer Community: Diesen Vorwurf erhebt der
Islamismus-Experte Ahmad Mansour im Interview mit der "Frankfurter
Rundschau". Wenn jahrelang "eine einseitige Sicht auf den Nahostkonflikt
gepflegt oder geduldet wird, dann legt man die Basis, aus der Ausbrüche
wie jetzt entstehen können", sagt Mansour.
Er begegne in
seiner Beratungsarbeit einem "stark ideologisierten" Denken: "Israel ist
nur böse, und so wird es weitergegeben." Mansour, palästinensischer
Israeli, macht Präventionsarbeit mit muslimischen Jugendlichen in
Deutschland. Heute erreichten viele Gemeinden ihre Jugendlichen nicht
mehr, sagt Mansour. Deshalb könnten sie "das, was jetzt auf der Straße
passiert, nicht mehr kontrollieren". Im Protest gegen Israel, so der
Psychologe weiter, "treffen sich Salafisten mit säkularen Muslimen oder
Schiiten. Alle eint das gleiche Feindbild."
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