Die Kanzlerin sprach von “Hetze und Verleumdung”,
Fraktionsführer Oppermann von “Nationalisten und Rassisten”, die
Innenminister-Konferenz von “Nazis in Nadelstreifen”. Wenn es sich bei
den Demonstranten nur um Leute mit Vorurteilen und nur eingebildeten
Ängsten handelt, dann sollten sich diese Einstellungen leicht widerlegen
und ausräumen lassen.
Bei einem relevanten Teil der Politiker und auch der Medien scheint
mir aber eher Geringschätzung, fast Verachtung im Spiel zu sein für jene
Teile der Bevölkerung, die der planlos erscheinenden
Zuwanderungspolitik der Regierenden einfach nicht mehr trauen. Dabei
dürfte auch wahr sein, dass sich Ärger und Wut der Demonstranten oft in
völligen Überzeichnungen und verbalen Entgleisungen äußern. In der
Aufgeregtheit über Pegida, die bei manchem Politiker bis zur
Diffamierung geht – übrigens auch eine Form von Volksverhetzung –, ist
es wiederum wohltuend, die abgewogenen und empirisch fundierten Worte
zweier Wissenschaftler, die vor Ort leben, zu vernehmen.
...
Die meisten muslimischen Zuwanderer bringen eine Religion mit, die
auf einem Gesellschaftsverständnis und einer Moral des 7. Jahrhunderts
basiert und in der vorliegenden Form mit wesentlichen Elementen unserer
Verfassung und unserer Vorstellung vom Leben in einer freien
Gesellschaft nicht zusammenpasst. Ein sehr großer Teil der muslimischen
Zuwanderer bleibt seinem Glauben verbunden. Er wird durch staatlich
geförderten Islamunterricht und durch erzkonservative Prediger in
ungezählten Moscheen weiter verbreitet und an deren Kinder weiter
gegeben. Dabei soll ausdrücklich betont werden, dass in Deutschland
selbstverständlich Glaubensfreiheit besteht. Das Problem besteht in
einer Form der Religionsinterpretation und -ausübung, die mit unserer
Verfassung kollidiert. Und das ist dann der Fall, wenn die Trennung
Staat Religion abgelehnt wird und wesentliche Prinzipien wie unabhängige
Justiz, Gleichheit der Geschlechter oder etwa Glaubensfreiheit(!)
negiert werden. Das wohlwollende Hinwegsehen über diese Probleme durch
die meisten unserer Politiker liegt in deren Hoffnung begründet, in
dieser »befreundeten« Religion langfristig Unterstützung gegen
Säkularisierung und Unglauben zu erhalten.
Besorgniserregend nicht nur in dieser Hinsicht ist die repräsentative Studie, die das Washingtoner Pew-Research-Center
im April 2013 veröffentlichte. Danach wird in allen muslimisch
geprägten Staaten mit Mehrheit u.a. die Scharia befürwortet (mit
Steinigung z.B. bei Ehebruch; Auspeitschen z.B. bei Homosexualität;
Amputation von Gliedmaßen bei Diebstahl), und auch das Entstehen eines
Islamischen Staates wird grundsätzlich begrüßt.
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