Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat dazu aufgerufen, die geplante
Pro-Hamas-Veranstaltung am Samstag in Berlin zu verhindern. »Eine
Terrororganisation wie die Hamas darf in Deutschland keine Plattform
bekommen«, sagte Zentralratspräsident Josef Schuster der Jüdischen
Allgemeinen. Er wünsche sich von den zuständigen Politikern und
Sicherheitsbehörden in Berlin, dass diese sich gegen den Kongress
engagierten.
»Ich hoffe, dass man Wege findet, diese
antisemitische Hetze in Berlin zu unterbinden«, so Schuster weiter. »Den
palästinensischen Flüchtlingen erweist die Hamas zudem einen
Bärendienst. In Wahrheit geht es ihr nur um die Vernichtung Israels.«
Dieser Propaganda der von der EU als Terrororganisation eingestuften
radikal-islamischen Vereinigung dürfe kein Forum geboten werden.
Organisiert wird die Tagung, zu der rund 3000 Besucher in der Arena
Berlin im Bezirk Treptow-Köpenick erwartet werden, unter anderem vom
Verein »Palästinensische Gemeinschaft in Deutschland« und dem britischen
»Palestinian Return Centre«. Laut Verfassungsschutzbehörden mehrerer
Bundesländer handelt es sich sowohl bei den beiden Organisatoren als
auch bei der geplanten Konferenz um verdeckte »Hamas-Aktivitäten«.
Nach
Angaben des Berliner Verfassungsschutzes rufe das Palestinian Return
Centre zum Beispiel regelmäßig zur »Abschaffung« des jüdischen Staates
auf. Die Vorgängerkonferenz im Jahr 2010 sei außerdem »die wichtigste
Aktivität von Hamas-Anhängern in der Hauptstadt« gewesen. Auch an der
kommenden Tagung sollen hochrangige Hamas-Vertreter teilnehmen.
Nach
Informationen der Jüdischen Allgemeinen haben die Betreiber der Arena
Berlin versucht, den Vertrag mit den Organisatoren des Kongresses
aufzukündigen, als sie erfuhren, dass es sich um eine
Pro-Hamas-Veranstaltung handelt. Sie hätten allerdings keine
Möglichkeit, die Nutzungsvereinbarung aufzukündigen, »da die Behörden
keine konkrete Bedrohung hinsichtlich sicherheitsrelevanter und
rechtlicher Aspekte hinsichtlich der Verfassungskonformität sehen«.
Die
Arena Berlin habe den Organisatoren nichtsdestoweniger Bescheid
gegeben, dass die Veranstaltung nur unter der Bedingung stattfinden
könne, wenn dort keine Volksverhetzung betrieben oder zur Gewalt
aufgerufen wird. »Dementsprechend werden wir, sollte es bei der
Veranstaltung dazu kommen, reagieren«, unterstreicht Arena-Sprecherin
Jana Seifert.
Unterdessen formiert sich gegen die Tagung nicht
nur seitens der Politik und jüdischer Verbände Widerstand. Auch
verschiedene zivilgesellschaftliche Organisationen rufen dazu auf, gegen
den Kongress zu demonstrieren. Unter dem Motto »Kundgebung gegen die
Pro-Hamas-Tagung« kündigt etwa eine Facebook-Gruppe am Samstag vor der
Arena in der Eichenstraße ab 10 Uhr Proteste bei einer Gegenkundgebung
an.
juedische-allgemeine
No comments:
Post a Comment