Friday, April 17, 2015

Streit um «Völkermord»: Armenien kritisiert Türkei scharf

Im Streit um die Anerkennung der Massaker an den Armeniern vor 100 Jahren als «Völkermord» hat die Regierung der Südkaukasusrepublik die Türkei scharf kritisiert. «Die Politik der Leugnung ist perspektivlos», sagte der armenische Außenminister Edward Nalbandjan in Eriwan. Die Türkei manövriere sich mit ihrer Haltung selbst ins Abseits, sagte er Berichten zufolge.

Am 24. April begehen die Armenier den 100. Jahrestag des Beginns der Verfolgung der Armenier im Osmanischen Reich. Damals wurden nach Schätzungen bis zu 1,5 Millionen Menschen getötet. Die Türkei als Rechtsnachfolgerin des osmanischen Imperiums hält die Zahlen für übertrieben und lehnt es ausdrücklich ab, von Völkermord zu sprechen.

Erst am Mittwoch hatte das Europaparlament die Türkei aufgefordert, die Gräueltaten an den Armeniern als Völkermord anzuerkennen. Vor wenigen Tagen hatte Papst Franziskus die Verbrechen von damals als «ersten Genozid des 20. Jahrhunderts» verurteilt - und damit Empörung in Ankara ausgelöst.
 greenpeace-magazin

No comments: