Saturday, December 08, 2007

Funktionaler Analphabetismus oder Mangel an Urteilskraft?

von Florian Markl
Unter Analphabetismus versteht man, folgt man der Definition von Wikipedia, “kulturell, bildungs- oder psychisch bedingte individuelle Defizite im Lesen und/oder Schreiben bis hin zu völligem Unvermögen in diesen Disziplinen.” Die Forschung unterscheidet zwischen verschiedenen Ausprägungen dieses Phänomens. Während man von primärem Analphabetismus spricht, wenn jemand die Fähigkeiten des Lesens und Schreibens nie gelernt hat, handelt es sich bei funktionalen Analphabeten um “Menschen, die zwar Buchstaben erkennen und durchaus in der Lage sind, ihren Namen und ein paar Worte zu schreiben, die jedoch den Sinn eines etwas längeren Textes entweder gar nicht verstehen oder nicht schnell und mühelos genug verstehen (können), um praktischen Nutzen davon zu haben.” Der Unterschied ist einer ums Ganze, zumal was die Chancen betrifft, auf dem Arbeitsmarkt zu reussieren. Wer des Lesens und Schreibens nicht mächtig ist, wird wohl oder übel gezwungen sein, sich mit schlecht bezahlten Jobs über Wasser zu halten. Die Karrierechancen funktionaler Analphabeten sehen dagegen viel rosiger aus, wie die aktuelle Diskussion über den letzten Montag veröffentlichten National Intelligence Estimate (NIE) eindrücklich unter Beweis stellt.
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