Saturday, July 12, 2014

Essen: Muslime versuchen die "Alte Synagoge" zu stürmen

Vor dem Hintergrund des Nahostkonflikts drohen in Essen Auseinandersetzungen zwischen arabischstämmigen Demonstranten und der Polizei. Am Donnerstagabend hatten sich rund 50 junge Männer auf dem Weberplatz zu einer unangemeldeten Anti-Israel-Versammlung getroffen, zogen durch die Innenstadt und riefen anti-israelische Parolen – auch an der Alten Synagoge. Unter den Teilnehmern befanden sich nach Polizeiangaben Personen, die an den Schlägereien nach den WM-Spielen beteiligt waren. Über den Notruf wurden die Polizisten gegen 22.50 Uhr verständigt. Die Teilnehmer blieben zwar friedlich, „sie waren aber unkooperativ“, sagt Polizeisprecher Ulrich Faßbender. So ließen sie sich nicht vom Marsch durch die Innenstadt abbringen, die Polizei beschränkte sich aufs Absichern. Der Zug sei dann auf mindestens 100 Menschen angewachsen. Gegenüber den Beamten kündigten Teilnehmer an, auch in den nächsten Tagen oder Nächten demonstrieren zu wollen. Eine Anmeldung sei dann allerdings zwingend, erklärt Faßbender: „Den Charakter einer Spontanversammlung wird das nach dieser Ankündigung nicht mehr haben.“ Offiziell hatte bis Freitagnachmittag niemand eine Demo gemeldet, die Beamten bereiteten sich dennoch auf einen Nacht-Einsatz vor. Die Polizei sei bemüht, das Versammlungsrecht zu ermöglichen, dafür müssten die Teilnehmer aber mitmachen. Etwa muss der Weg der Demo vorher abgesprochen werden. Halten sich die Protestler nicht an die Vorgaben, „ist eine Option, dass alle zur Personalienfeststellung ins Präsidium gebracht werden.“ Faßbender rechnet damit, dass die Teilnehmer im Fall einer erneuten Versammlung „die Nähe zur Alten Synagoge suchen werden“. Dann sei die Frage, wie nah die Polizei die Protestler an das stets gefährdete Gebäude ranlasse. Vor vielen Jahren war es bei einer ebenfalls anti-israelischen Demo zu ernsten Ausschreitungen an der Synagoge gekommen, Scheiben waren eingeworfen worden, es kam auch zu Farbschmierereien. Die Polizei will ein solches Szenario auf jeden Fall verhindern.
 derwesten

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