Die Flüchtlingsunterkünfte in Bayern platzen aus allen Nähten. Nach München nimmt nun auch die zweite Erstaufnahmeeinrichtung in Zirndorf niemanden mehr auf.Die Situation bei der Unterbringung von Asylsuchenden in Bayern wird immer dramatischer. In den beiden Erstaufnahmeeinrichtungen in München sowie in Zirndorf (Kreis Fürth) wurden Aufnahmestopps verhängt. Nach dem Ausbruch der Masern in der ehemaligen Bayernkaserne München wurden alle im Freistaat ankommenden Flüchtlinge seit mehreren Tagen nach Zirndorf in Mittelfranken umgeleitet. Dort ist trotz eigens aufgestellter Mannschaftszelte nun auch kein Platz mehr, wie das bayerische Sozialministerium am Mittwoch mitteilte.
Noch am Morgen hatte die bayerische Diakonie vor einem Kollaps in Zirndorf gewarnt. Diakonie-Vize Tobias Mähner erklärte, es sei fraglich, wie lange das Aufnahmesystem dieser extremen Belastung noch standhalte. Derzeit kämen täglich rund 100 neue Asylsuchende im Freistaat an. Hinzu kämen die syrischen Kontingentflüchtlinge, von denen knapp 3.000 in Bayern untergebracht werden müssen, sowie die ehemaligen afghanischen Mitarbeiter der Bundeswehr. Mähner forderte die Bundesregierung auf, leerstehende Gebäude des Bundes bereitzustellen.In anderen Bundesländern ist die Lage angesichts stark ansteigender Flüchtlingszahlen ähnlich. Die Stadt Duisburg wollte Flüchtlinge in Zelten auf einem Sportplatz unterbringen. Nach massiver öffentlicher Kritik wird es dazu nun wohl doch nicht kommen. Allein im Juli musste Nordrhein-Westfalen 3.500 Menschen aufnehmen - 80 Prozent mehr als im gleichen Monat des Vorjahres.
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