Eine Reihe Frauen, an den Händen gefesselt, verhüllt unter schwarzem
Tuch. Der von der Terrormiliz IS (Islamischer Staat) in Syrien und dem
Irak verfolgte Genozid ist auch ein Feminizid. 4.000 Kilometer trennen
uns von Mossul, einer der Städte, in denen heute Frauen auf Märkten als
Sklavinnen verkauft werden.
Fatwas verbieten Frauen, aus dem Haus zu gehen
Der Beginn des Krieges in Syrien im Jahr 2011, der sich nun auch im
Irak ausgebreitet hat, markierte für die Frauen in dieser Region eine
Steigerung von Gewalt und Unterdrückung aufgrund ihres Geschlechts. Es
werden Fatwas erlassen, die Frauen verbieten, sich in der Öffentlichkeit
zu bewegen und ihnen vorschreiben, sich ganz zu verschleiern. Frauen
werden entführt und auf Sklavenmärkten verkauft. Frauen werden zur
Prostitution gezwungen, um den Dschihadisten von IS (Islamischer Staat)
als Sexsklavinnen zu dienen. Oder ihnen wird der Eintritt ins Paradies
versprochen. Frauen werden ermordet oder in den Selbstmord getrieben.
Aufgeschreckt wurde die internationale Öffentlichkeit durch die
Massaker, zu denen es in Folge der Einnahme der vor allem von kurdischen
EzidInnen bewohnten Region Schengal durch den IS am 3. August 2014 kam.
Nach Angaben der Vereinten Nationen führten diese Angriffe in der
Provinz Ninive zu einer Massenflucht von etwa 200.000 Menschen;
regionale Berichte sprechen von bis zu 300.000. Andersgläubige werden
aus vermeintlich religiösen Gründen vom IS regelrecht abgeschlachtet.
Die britische Tageszeitung The Independant berichtet,
dass ChristInnen in Mossul gezwungen werden, zum Islam zu konvertieren,
eine spezielle Steuer zu entrichten haben oder gegebenenfalls auch
getötet werden. Anfang August wurden in der Region um Schengal 3.000 bis
4.000 Menschen hingerichtet, einzeln oder auch als öffentlicher
Massenmord. Weitere 5.000 Menschen wurden entführt, darunter mindestens
1.500 bis 2.000 Mädchen und Frauen.
Sie werden als halal (arabisch: erlaubt) erklärt, was einem
Vergewaltigungsaufruf gleichkommt. Im Internet finden sich Bilder, auf
denen zusammengekettete, vollverschleierte Frauen zu sehen sind, die als
Sklavinnen wie Ware verkauft oder den IS-Terroristen zur sexuellen
Ausbeutung übergeben werden. Am 18. Juni 2014 erklärte in Mossul eine
Fatwa der IS, dass auch Frauen und Töchter aller für Maliki arbeitenden
Soldaten und Polizisten halal seien.
Augenzeugen berichten von Fällen, in denen IS-Terroristen Frauen, die
sich nicht ergeben haben, die Brüste abgeschnitten und ihre Körper
zerstückelt haben. Um diesem Schicksal zu entgehen, wählten Hunderte
Frauen den Selbstmord.
Viele der neuen Fatwas richten sich gegen Frauen. Dabei geht es
darum, wie sie sich zu kleiden haben, aber auch um Strafmaße bei so
genannten Vergehen wie z.B. Ehebruch, wofür empfohlen wird, die Frauen
zu steinigen. International Business Time berichtete in diesem
Zusammenhang von einer Steinigung in Syrien. Eine Fatwa vom 26. Juni
2014, die in einem turkmenischen Dorf in Syrien erlassen wurde, sieht
vor, dass Frauen ohne männliche Begleitung das Haus nicht verlassen
dürfen, ihr Gesicht vollkommen zu verschleiern haben, und dass sie alle
zu beschneiden sind. Über die IS-kontrollierten Gebiete im syrischen
Deir Ezzor wird berichtet: „Frauen ist es komplett verboten, ihre Augen
zu zeigen.“ Ihnen wird vorgeschrieben, wie ihre Unterkleidung beschaffen
sein muss und „ihnen ist verboten, hohe Absätze zu tragen.“ Die
Nachrichtenagentur Reuters berichtet von ähnlichen Vorschriften für die
Frauen in Mossul.
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