Wednesday, March 18, 2015

Netanyahu gewinnt deutlicher als erwartet - Linke Materialschlacht verpuffte

Israel hat gewählt - und das Ergebnis fiel anders und deutlicher aus, als erwartet und von einigen Medien vorhergesagt wurde. Nach Auszählung von knapp 99,5 Prozent der abgegebenen Stimmen vonnte sich der konservativ-zionistische Likud von Ministerpräsident Binjamin Netanyahu von 19 auf 29 Mandate steigern - zuletzt hatten die Meinungsforscher dem Likud 21 Mandate und den zweiten Platz vorausgesagt. Das linke Parteienbündnis Zionist Camp, bestehend aus der sozialdemokratischen Awoda und der Partei haTnua sowie faktischer Unterstützung durch die Kadima-Partei, kam auf 24 Mandate - im vergleich zur letzten Wahl sind das - wenn man Kadima nicht hinzurechnet - 3 Mandate mehr, wenn man Kadima hinzurechnet nur 1 Mandat mehr. Stimmenverluste musste insbesondere die zentristische Partei Yesh Atid von Ex-Finanzminister Yair Lapid hinnehmen, sie sackte von 19 auf 11 Mandate ab, die Vereinigte Arabische Liste erreichte 13 Mandate - bei den letzten Wahlen hatten die drei getrennt angetretenen arabischen Parteien 11 Mandate erreicht. Die neugegründete Partei Kulanu von Ex-Likud-Minister Kachlon kommt bei ihrem ersten Wahlantritt auf 10 Mandate. Die nationalreligiös-rechtszionistische Partei Bayit Yehudi von Wirtschaftsminister Naftali Bennett verliert 4 Mandate und kommt auf 8 Mandatze - nachdem sie sich bei den letzten Knessetwahlen von 3 auf 12 Mandate vervierfachen konnte. Die aschkenaisisch-ultraorthodoxe Aguda Torah verbessert sich von 6 auf 7 Mandate, während die sephardisch-ultraorthodoxe Shas von 11 auf 7 Mandate abfällt. Die Partei Yisrael Beteinu von Außenminister Avigdor Lieberman verliert 5 Mandate und sinkt von 11 auf 6 Mandate. Ganbz knapp den Wiedereinzug in die Knesset geschafft hat die linke Meretz, die von 6 auf 4 Mandate abfällt. An der 3,25-Prozent-Hürde gescheitert ist vor allem Yachad Ha´am Itanu, ein Zusammenschluss von Abspaltungen von Shas und Bayit Yehudi.
Das überraschend starke Abschneiden des Likuds dürfte vor allem zwei Gründe haben: Zum einen hat Binjamin Netanyahu, der nun zum dritten Mal in Folge die Regierung bilden wird, auf einer Massenkundgebung zwei Tage vor der Wahl in bislang noch nicht dagewesener Klarheit gesagt, das es mit ihm in Judäa und Samaria keinen "Palästinenserstaat" geben wird. Offenkundig hat diese klare Positionierung nicht nur die 100.000 Teilnehmer der Kundgebung begeistert. Mit dieser AQbsage an die Fiktion einer "Zwei-Staaten-Lösung" dürfte der Likud vor allem Wähler von Bayit Yehudi und Yisrael Beteinu gewonnen haben. Zum anderen dürfte bei einer Reihe von Israelis der geradezu skandalöse Versuch der Obama-Administration, die Wahlen in Israel in ihrem Sinne zu manipulieren eine Rolle gespielt haben. Wie vor den Wahlen bekannt wurde, hat die Obama-Administration über unterschiedliche Behörden und Einrichtungen erhebliche Geldummen in die ansonsten leeren Kassen linker "NGOs" in Israel gepumt, um so künstlich und fremdfinanziert eine geradezu monströse PR-Kampagne gegen Netanyahu und die Regierungskoalition zu starten. Inzwischen will der US-Senat mit einem Untersuchungsausschuß die diesbezüglichen Machenschaften der Obama-Administration genauer unter die Lupe nehmen - und welchen Ausmaß die Einmischung in den israelischen Wahlkampf hatte. Mit dem Wahlergebnis hat - unabhängig von parteipolitischen Präferenzen - die israelische Demokratie gesiegt: Die Wähler haben selbstständig und selbstbestimmt das Parlament gewählt - sie haben der ferngesteuerten und fernfinanzierten Matrialschlacht sogenannter "NGOs", die offenkundig doch nicht so "NGO" sind eine Abfuhr erteilt. Das es inzwischen auch erste Indizien gibt, die darauf hinweisen, das auch europäische Regierungen Gelder an die "NGOs" gezahlt haben, komplettiert nur das Bild. Gerade wenn man das Gesamtbild ansieht wird deutlich, wie dieser Versuch der Einflußnahme auf ganzer Linie gescheitert ist: Der linkszionistische Block hatte bislang 29 Mandate in der Knesset - trotz massiver finanzieller und publizistischer Unterstützung aus den USA und Europ sind es jetzt nur 28 Mandate, noch nicht einmal ein Viertel der Mandate.
Obwohzl es am Wahlabend noch nach einem gewissen Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Likud und Zionist Camp aussah - mit leichtem Vorsprung für Likud - war die Stimmung nicht nur in Israel, sondern auch in Berlin bei der Wahlparty von haOlam.de und dem Jüdischen Studentenzentrum Berlin im Restaurant Feibergs entsprechend gut - wozu sicher auch beigetragen hat, das sowohl das Restaurant selber als auch der Vorplatz gut gefüllt waren mit Israelis und Deutschen, die gemeinsam die Liveberichterstattung von i24news verfolgten. Via Skype wurden der langjährige Vorsitzende der Likud-Jugend und jetzige Leiter des Centers for Political Defense ofr Israel and Hasbara, Davidi Hermelin, und der langjährige Geschäftsführer der zionistischen Studentenbewegung Im Tirtzu, Amit Barack, zu Statements und kurzen Interviews zugeschalten. Beide zeigten sich nur hinsichtlich des Wahlergebnisses begeistert, sondern auch hinsichtlich der Tatsache, das trotz aller Geldummen die Kampagne der "NGOs" gescheitert ist.
Jetzt beginnt in Jerusalem die Regierungsbildung. Netanyahu hat bereits angekündigt, mit sei8nen bisherigen rechtszionistischen Koalitionspartnern Bayit Yehudi und Yisrael Beteinu Gespräche aufzunehmen. Desweiteren sollen auch erste Gespräche mit den Hareidi-Parteien Aguda Torah und Shas geführt werden.
 haolam

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