von Gerrit Liskow
Die Eltern der drei in den Islamischen Staat ausgewanderten jungen
Damen aus Tower Hamlets, Ost-London, werden, wie der Daily Telegraph heute „offiziell“ verkündet, von einem Rechtsanwalt mit erkennbaren Sympathien für den globalen Terrorismus vertreten.
Und der am 7. Januar 2015 von einem islamistischen Terror-Duo
ermordeten Redaktion des französischen Satire Magazins „Charlie Hébdo“
wurde posthum die dubiose Ehre zuteil,
von einer selbsternannten „Islamic Human Rights Commission (IHCR)“ als
„Islamophobe des Jahres“ ausgezeichnet zu werden.
Kommentatoren auf der Insel quittierten die Preisverleihung durch den
IHCR mit den Worten, das wäre in etwa so, als hätte Anne Frank von den
Nazis einen Preis für Germanophobie gekriegt.
Abgesehen von dem, was Douglas Murray über den IHCR im Spectator geschrieben hat,
kann man über den islamistischen Tugendterror eigentlich nichts
Vernünftiges sagen. Deshalb möchte ich gleich zum ersten Punkt der
Tagesordnung kommen, dem jugendlichen Gesinnungstourismus aus Tower
Hamlets.
Lutfur Rahman,
Bürgermeister dieses Ost-Londoner Bezirks mit offiziell rund 250.000
Einwohnern (so viele wie Braunschweig), muss sich übrigens zur Zeit vor
einem Gericht in Westminster gegen eine Anklage wegen einer ganzen Reihe von „Unstimmigkeiten“verantworten,
weil er und die Seinen „ihre“ Einwohner anlässlich der Kommunalwahlen
2014 wie die Subjekte eines Privatfürstentums behandelt hätten – oder
wäre hier der Begriff „Kalifat“ angebracht?
Immerhin wird an Eingängen zu „sozialen“ Wohnungsbauten in Tower Hamlets gerne mal die schwarze Fahne des Islamischen Staats gehisst. Und nicht erst seit neuestem brechen Schülerinnen der örtlichen Gesamtschule, der „Bethnal Green Academy“, in den bewaffneten Kampf zu ihren „islamischen Brüdern“ (so deren Selbstbezeichnung) Richtung Raqqa auf.
Das überrascht HRH Prince Charles oder David Cameron, den
Premierminister, dann vielleicht wirklich, wenn sie sich zur besten
Sendezeit auf der BBC darüber wundern, warum Undank der Welt Lohn sei;
schließlich hätte man doch alles dafür getan, dass diese Mädchen sich
bei uns wohl fühlen – und nun das!
Und nicht nur das, denn es kommt sogar noch besser: Mohammed Tasnime
Akunjee, der Anwalt der Familien der drei verschwundenen Mädchen, verlangt für deren Verschwinden im bewaffneten Kampf eine Entschuldigung vom Londoner Polizeipräsidenten,
Sir Bernard Hogan-Howe; über anstehende Entschädigungszahlungen aus der
Staatskasse reden wir dann später, nicht wahr Mr Akunjee?
Es sollte sich eigentlich von selbst verstehen, dass die Met Police
nicht die Erziehungsberichtigten der drei Terror-Touristinnen sind. Das
tut es aber nicht und sobeteuerte Sir Bernard aufrichtig, wie leid es ihm täte,
dass ein an die Eltern von Shamima Begum, Kadiza Sultana und Amira
Abase gerichteter blauer Brief aus der Schule niemals bei den Eltern
ankam.
Ganz schlicht und ergreifend, weil die Mädchen ihre blauen Briefe
verschwinden ließen, bevor sie sich in Richtung Islamischer Staat
absetzten (wie es gerüchteweise heißt, bevor sie den bescheidenen
Schmuck einer der Mütter zwecks Reisekosten vertickten).
In Raqqa erwartet sie nämlich eine befreundete Klassenkameradin, die
sich bereits vor ein paar Wochen dort niedergelassen hat und nun per
Twitter fleißig Werbung dafür macht, dass noch mehr minderjährige
Mädchen zur IS-Jungfrau mutieren; vier weitere Klassenkameradinnen hat sie bereits in der Akquisitions-Pipeline.
Doch zurück zu Mr Akunjee, dem Rechtsanwalt der betroffenen Familien.
Er unterstellt zwar, Sir Bernards Met hätte nicht genug getan um den
Aufbruch der drei Terror-Bräute zu verhindern, rät im Übrigen aber der
„Community“ gerne davon ab, mit dem Anti-Terror-Programmen „Prevent“ der
britischen Regierung zu kooperieren, denn den offiziellen Stellen ginge
es nur darum, die Umma auszuspionieren. Gibt’s denn da etwas zu
verbergen, Mr Akunjee?
Klingt, als würde jemand mit zweierlei Maß messen, aber das ist genau
dasselbe Pseudo-Argument, das die BRD-„Linke“ während des „bewaffneten
Kampfes“ ihrer RAF verwendet hat um ihre SympathisantInnen bei der
Fahnenstange zu halten. Doch zum Thema Mr Akunjee ist das noch lange
nicht alles. Denn der hat zuvor bereits versucht, den britischen
Sicherheitsdiensten die Schuld am Mord an Drummer Lee Rigby in die
Schuhe zu schieben – weil sie dessen Mördern „das Leben so schwer
gemacht“ hätten.
Da fragt man sich, ob Fundamentalismus nicht doch von Mentalismus
kommt. Immerhin versucht nicht jeder, dem das Leben schwer gemacht
wurde, daraufhin einem Soldaten in zivil vor einer Kaserne in London am
helllichten Tag den Kopf abzuschneiden. Aber man muss wohl annehmen,
dass Mr Akunjee seine Äußerungen nur freiwillig-unfreiwillig gemacht
hat, denn sonst würde man ihm Intentionalität in der Legitimierung von
mörderischen Gewaltverbrechen unterstellen.
Ganz primitive Täter-Opfer-Umkehr, und auch das übrigens ein alter
Trick aus dem rhetorischen Arsenal der BRD-„Linken“ im bewaffneten Kampf
der 70er Jahre. Und nur, dass es primitiv ist, heißt ja nicht, dass es
nicht funktioniert: Die Querverbindungen zwischen Euro-Kommunismus und
„Palästina-Solidarität“ stehen bekanntlich seit der Zeit, in der die
deutsche RAF ihre „Freiheitskämpfer“ bei der PFLP ausbilden ließ, bei
der in Germany veröffentlichten uffjeklärten Einheitsmeinung hoch im
Kurs.
Zuletzt hat ein Mr Ali von der Selbsthilfegruppe MEND sich
daran versucht, aus der Täter-Opfer-Umkehr „politisches“ Kapital zu
schlagen: Er sprang der Selbsthilfegruppe CAGE rhetorisch beherzt zur
Seite, als es darum ging, sie vor dem Schaden zu bewahren, den sie sich
dadurch eingebrockt hatte, dass sie Mohameed Emwazi (besser bekannt als
„Jihadi John“) einen „zauberhaften jungen Menschen“ nannte, der „erst
durch die Geheimdienste in den Terrorismus getrieben wurde“.
Genau dieser „zauberhafte junge Mensch“ scheint für den Islamischen
Staat übrigens nach wir vor alle diejenigen einen Kopf kürzer zu machen,
die es mit den Menschen im Einflussgebiet des IS tatsächlich nur gut
meinen.
Des weiteren trat Mr Akunjee bei einer Veranstaltung zusammen mit
CAGE auf und bemerkte dort, der demokratische und liberale Rechtsstaat
wäre eine „Brutstätte des Faschismus“;
auf einer Veranstaltung der Gewerkschaft für „Erziehung und
Wissenschaften“ hätte Mr Akunjee das sicherlich ebenfalls behaupten
können, ohne dadurch besonders aufzufallen.
Und schließlich bekundete Mr Akunjee öffentlich, es wäre unfair,
Menschen als „Extremisten“ zu bezeichnen, „nur“ weil sie zum Mord an
britischen Militärangehörigen aufrufen. Nach Mr Akunjees Meinung wäre
das nun mal das „Berufsrisiko“ (Originalzitat) der Soldatinnen und
Soldaten; viele tausend Taz-LeserInnen und andere Osterärsche werden ihm
darin zustimmen.
Apropos: Ich erwarte stündlich SS-Günnis neuestes Gedicht zum Thema
Weltfrieden - ist nicht bald Ostern und ist es dann nicht soweit, dass
bei dem SPD-Ehrenmitglied wieder die Pisse kocht?
haolam
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