Monday, February 01, 2016

Bad Schlemas Apartheid-Bürgermeister: Kinder könnten auch einen anderen Weg abseits der Flüchtlingsunterkunft nutzen nutzen.(Video)

Auf der jüngsten Sitzung des Gemeinderates in Bad Schlema ging es bereits kurz nach dem Start wild durcheinander. Etwa 100 Besucher machten mit Buh-Rufen und Pfiffen ihrem Ärger über die Asylpolitik in Deutschland und der Gemeinde Luft. Bürgermeister Müller reagierte zornig und verbat sich die ständigen Zwischenrufe: "Das ist keine Einwohnerversammlung, sondern eine Gemeinderatssitzung."
Die Stimmung war bereits im Vorfeld der Veranstaltung aufgeheizt. NPD-Gemeinderat Stefan Hartung hatte für 17.30 Uhr zu einer Kundgebung vor das Rathaus geladen. Rund 100 Demonstranten folgten dem Ruf und protestierten mit "Merkel muss weg"-Schild gegen die "von oben angeordnete" Unterbringung von Flüchtlingen. Es gehe um Bad Schlema und seine Führung, sagte Hartung und forderte, den Kurort zu einem "stolzen Protestort" für Gäste zu machen, die ihren Urlaub "nicht in Islamabad" verbringen wollten.
Viele der Teilnehmer strömten im Anschluss mit ihren Fragen ins Rathaus. Doch um diese stellen zu können, mussten sie sich gedulden. Müller berichtete erst von aktuellen Projekten, dann waren die Räte an der Reihe. Das sorgte für Frust.
Für die Besucher stand vor allem eine Frage im Raum: Wie weiter mit den Flüchtlingen? Einige äußerten Ängste, etwa dass bald die Kriminalität steigen könnte. Andere forderten Gegenwehr. Eine Frau sagte: "Ich bin nicht rechtsradikal, aber die Flüchtlinge sind besser gekleidet als Deutsche." Ein Mann fragte, ob Müller glaubt, dass die Bundesregierung auf Grundlage des Grundgesetzes handelt. "Keine Antwort", erwiderte der Bürgermeister. "Ich sage zur Meinungsbildung nichts." Daraufhin stimmten Besucher den Gesang "Du kannst nach Hause gehen" an. Lautstarke Proteste gab es, als Müller auf die Frage eines Mannes, dessen Enkelin auf dem Schulweg im Kurort von Flüchtlingen angepöbelt worden sein soll, antwortete: Die Kinder könnten auch einen anderen Weg abseits der Turnhalle nutzen.
 freiepresse

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