Saturday, June 18, 2016

Linken-Steckbriefe gegen die AfD sorgen für Empörung

Extreme Linke greifen in Hamburg zu immer drastischeren Mitteln in ihrer Auseinandersetzung mit der AfD. In Wilhelmsburg wurden jetzt rund 100 Plakate aufgehängt, in denen unter dem Titel "Achtung, Rassist_Innen im Viertel" Namen und Adresse der AfD-Landesschatzmeisterin Nicole Jordan, ihres Mannes und ihrer minderjährigen Tochter genannt werden. "Mit diesem Flugblatt informieren wir Sie über die Rassistin Nicole Jordan, die unserem Stadtteil wohnt", heißt es auf dem Plakat, das im Wilhelmsburger Reiherstiegviertel aufgehängt wurde. Darüber ist ein Foto von Jordan in einer Gruppe zu sehen. Ihr Gesicht ist eingekreist, das Ganze wirkt wie eine Art Steckbrief. "Wer für die AfD aktiv ist und die menschenverachtende Politik öffentlich vertritt, muss dafür zur Verantwortung gezogen werden" heißt es auf dem Plakat, das mit dem Logo "Antifaschistische Aktion" gekennzeichnet ist. "Nazis und Rassist_innen beim Namen nennen, dem gesellschaftlichen Rechtsruck entgegen treten!" Sätze, die man auch als Aufforderungen zur Gewalt deuten könnte. Jordan hat die Plakate selbst abgenommen und Anzeige bei der Polizei erstattet. "Ich finde es ungeheuerlich, dass hier meine ganze Familie hineingezogen wird", sagte Jordan dem Abendblatt. "Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis mein Haus gebrandmarkt wird. Ich fühle mich inzwischen politisch verfolgt, werde mich aber nicht einschüchtern lassen." Die AfD sei eine demokratische Partei und bei der vergangenen Bürgerschaftswahl demokratisch ins Parlament gewählt worden, so Jordan. "Diese Wahl hat jeder zu akzeptieren." Sie bedanke sich "für die zahlreichen E-Mails von Wilhelmsburgern", in denen sich diese mit ihr solidarisierten.
 abendblatt.de

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