Wednesday, October 19, 2011

Malaysias Muslime rufen zu Massenkundgebung gegen Christen auf

Die malaysischen Behörden haben eine islamische Massenkundgebung gegen eine angebliche christliche Missionierung genehmigt. Die "Versammlung der eine Million Muslime" (Himpunan Sejuta Umat), zu der muslimische Organisationen sowie politische Parteien aufgerufen haben, soll am Samstag in Shah Alam stattfinden. Das meldeten malaysische Medien am Mittwoch. Ziel sei eine "Stärkung des Islam und der malaiischen Rasse", wurde Himpunan-Sprecher Engku Salleh Engku Jamal zitiert.
Zu den Unterstützern der Demonstration gehört die Regierungspartei Umno. Die islamische Partei PAS hingegen ist in ihrer Haltung gespalten. Die Jugendorganisation der PAS rief zur Teilnahme auf, während die Mutterpartei die Kundgebung ablehnt. Auch das Oppositionsbündnis "Volksallianz" sprach sich gegen Himpunan aus.
Radikale malaiisch-islamisch-nationalistische Organisationen beschuldigen gemeinsam mit regierungsnahen Medien die malaysischen Christen, einen Staatsstreich zum Sturz des Islam zu planen. Zur Erreichung dieses Ziels hätten Christen eine massive Missionierungskampagne gestartet. Rund 250.000 muslimische Malaysier seien seit 2008 zum Christentum übergetreten, zitierten verschiedene Medien den Mufti des malaysischen Bundesstaates Perak, Tan Sri Harussani Zakaria.
Malaysias Regierung, die Umno als stärkste Regierungspartei sowie muslimische Organisationen schüren derzeit die Spannungen zwischen den Rassen und Religionen Malaysias. Besonders im Visier sind die malaysischen Christen.
Nur wenige Tage nach seinem Treffen mit Papst Benedikt XVI. Mitte Juli in Rom hatte Premierminister Najib Razak in einem Interview den malaysischen Christen fehlendes Interesse an einem "ernsthaften Dialog mit dem Islam" vorgeworfen. Als "verstörend und schmerzlich" wertete der Vorsitzende der Malaysischen Bischofskonferenz, Bischof Paul Tan Chee Ing, die Aussage Najibs, kurz nachdem er gerade den Papst besucht und die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen dem Vatikan und Malaysia angekündigt habe.
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