Innenminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat den wegen seiner umstrittenen Äußerungen zu Integration in die Kritik geratenen türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan demonstrativ in Schutz genommen. Erdogan habe nach dem Brand in Ludwigshafen einen großen Beitrag zur Deeskalation geleistet und die Menschen beruhigt. „Das war außerordentlich hilfreich“, sagte er der „Süddeutschen Zeitung“.
In ungewöhnlich deutlicher Form würdigte Schäuble die Modernisierungsbemühungen der Türkei. „In der Türkei springt einem ins Auge, dass das Land viel entwickelter und moderner ist, als viele Menschen hier glauben.“ Erdogan sei auf dem Weg der Modernisierung ausgesprochen erfolgreich.
Schäuble trat auch dem Eindruck entgegen, bei Erdogan handele es sich um einen Islamisten. „Mein Eindruck ist, dass er von der Grundordnung der freiheitlichen Demokratie völlig überzeugt ist.“ Er glaube, dass der Begriff Islamist in seinem Falle falsch verwendet werde. „Er ist ein gläubiger Muslim. Und davor habe ich großen Respekt.“ Erdogan war nach einem Auftritt am vergangenen Wochenende in Köln von zahlreichen Politikern wegen seiner Äußerungen zur Integration kritisiert worden. Er hatte gesagt: „Assimilierung ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit.“
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