Fast eine Woche nach dem Gewaltverbrechen an einer 30 Jahre alten Frau am Rheinufer in Niehl sind die Ermittler bei der Suche nach den Hintergründen ein Stück weiter gekommen. So gehen die Behörden mittlerweile von Eifersucht als Tatmotiv aus. Der 33-jährige Ehemann soll seine Frau ständig kontrolliert haben. „Wenn Sie nur einen anderen Mann angeschaut hat, gab es schon Ärger“, hieß es aus Justizkreisen.
Die mit dem Fall betrauten Beamten haben bislang keine Hinweise, dass die 30-Jährige ihrem Mann fremdgegangen ist. Nach dem Verbrechen stellten sie in der gemeinsamen Wohnung den Computer sicher, sie wollen den Chat-Verkehr der Ehefrau untersuchen. Möglicherweise gebe die Überprüfung Hinweise auf die Hintergründe des Verbrechens – auch im Hinblick auf mögliches Chatten auf Partnerseiten.
In den vergangenen Tagen haben Ermittler im privaten Umfeld des Opfers recherchiert. Dabei stellte sich heraus, dass die 30-Jährige vor der Heirat „westlich orientiert“ war. „Danach hat sie sich stark verändert“, sagten Bekannte der Frau sinngemäß. Während der Ehe sei dies immer ein Streitpunkt des Paares gewesen, genauso wie die rasende Eifersucht. Der 33-Jährige gilt als streng gläubiger Muslim, die Frau habe nicht ständig nach den strikten Vorstellungen ihres Mannes leben wollen. Warum es am Dienstag vor einer Woche zur Eskalation kam, ist noch unklar.
Geklärt werden muss ebenfalls, ob der Tatverdächtige seine Frau mit Waffengewalt zum Rheinufer drängte oder ob dies unter einem Vorwand geschah. Mit Hilfe von Experten untersuchen Beamte auch weiter, ob die am Tatort gefundenen Reifenspuren zu den Reifen des sichergestellten Autos des Verdächtigen gehören. Bisher schweigt der Mann zu den Vorwürfen. Sollte dies so bleiben, gehen die Ermittler von einem Indizienprozess aus.
rundschau-online
No comments:
Post a Comment