Zwei Terrorangriffe erschüttern an diesem Wochenende Dänemark und
kosten zwei Menschen das Leben. Nun erklärt die Polizei, dass der
Attentäter vermutlich erschossen wurde. Noch ist nicht ganz klar: Hat
der Attentäter allein gehandelt?
Bei dem von der Polizei in Kopenhagen getöteten Mann handelt es
sich vermutlich um den Attentäter, der für zwei Angriffe auf ein
Kultur-Cafe und eine Synagoge verantwortlich ist. Das gab die dänische
Polizei nach der Auswertung von Videomaterial aus Überwachungskameras
bekannt. Bei den Attentaten in Kopenhagen waren am Samstag und in der
Nacht zum Sonntag zwei Menschen getötet und fünf verletzt worden, bevor
die Polizei den mutmaßlichen Attentäter am frühen Morgen erschoss.
Die Polizei hatte zuvor ein Appartement observiert. Als die Beamten
den Verdächtigen vor dem Haus ansprachen, habe der das Feuer eröffnet.
Daraufhin hätten die Beamten zurückgeschossen. "Wir sind noch immer
dabei herauszufinden, ob er alleine gehandelt hat", sagte ein
Polizeisprecher in Kopenhagen.
Die dänische Polizei war im Großeinsatz, nachdem zuvor zwei Anschläge Kopenhagen erschüttert hatten. Nach dem Anschlag auf eine Diskussionsveranstaltung über Meinungsfreiheit und Islam
in Kopenhagen am Samstagnachmittag waren in der Nacht auch vor einer
Synagoge in der dänischen Hauptstadt Schüsse gefallen. Wie die Polizei
mitteilte, wurde dabei ein Mensch getötet. Zwei weitere wurden verletzt.
Bei
dem Getöteten handelt es sich um einen jungen jüdischen Wachmann. "Er
war Mitglied der jüdischen Gemeinschaft und kontrollierte die Menschen,
die in die Synagoge zur Feier einer Bar Mitzwa kamen", sagte der
Vorsitzende der jüdischen Gemeinde, Dan Rosenberg Asmussen, dem Sender
TV2 News. Dem Angreifer sei es nicht gelungen, in das Gebäude zu
gelangen, wo etwa 80 Menschen versammelt waren. Nach Angaben von
Asmussen hatte die jüdische Gemeinde die Sicherheitsvorkehrungen nach
den islamistischen Terroranschlägen in Paris Anfang Januar verstärkt.
Wenige Stunden zuvor war am Samstagnachmittag in Kopenhagen bereits
ein Anschlag auf eine Diskussionsveranstaltung über Meinungsfreiheit und
Islam im Kulturzentrum Krudttonden verübt worden. Dabei hatte ein
Bewaffneter einen 40-jährigen Mann getötet und drei Polizisten verletzt.
Die
dänische Regierung ging schon nach den Schüssen vom Nachmittag von
einem Terrorakt aus. "Alles deutet darauf hin, dass die Schüsse eine
politisch motivierte Attacke darstellen und deswegen ein Akt des
Terrorismus sind", sagte Ministerpräsidentin Helle Thorning-Schmidt. Das
Attentat galt offenbar dem schwedischen Mohammed-Karikaturisten Lars Vilks, der bei der Diskussionsrunde anwesend war. Vilks brachte sich in einer Kühlkammer in Sicherheit - er blieb unverletzt.
Der Karikaturist Vilks war schon mehrfach Ziel von Anschlägen,
nachdem er eine Zeichnung mit dem Propheten Mohammed als Hund
ausgestellt hatte. 2007 war im Internet von einem Al-Kaida-Ableger im
Irak ein Kopfgeld von 150.000 Dollar ausgesetzt worden. "Was könnte man
sich beim heutigen Dollarkurs schon für meinen Kopf kaufen?" scherzte
Vilks damals.
Bei der Veranstaltung zu Meinungsfreiheit war auch
der französische Botschafter François Zimeray. Zimeray gab kurz nach den
Schüssen via Twitter bekannt, dass er lebe und sich noch im
Konferenzraum befinde. "Sie haben von außen auf uns geschossen. Sie
hatten dasselbe vor wie die Täter von 'Charlie Hebdo' - außer dass sie
es nicht geschafft haben, in das Gebäude zu kommen", sagte Zimeray.
Kugeln seien durch Türen gedrungen, alle Anwesenden hätten sich auf den
Boden geworfen und seien dann aus dem Saal geflüchtet. Der französische
Außenminister Laurent Fabius sprach in einem Statement von einem
"terroristischen Anschlag".
Mehr...
No comments:
Post a Comment